Die Regierung investiert in den kommenden sechs Jahren 21,1 Milliarden Euro in die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB). Das Geld fließt unter anderem in den Semmering-, den Koralm- und den Brennertunnel sowie in neue Bahnhöfe und in die Modernisierung von Zugstrecken.
Die 21,1 Milliarden Euro sind ein Plus im Vergleich zum Plan 2023 bis 2028. Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) begründete das am Montag mit neuen Projekten und gestiegenen Kosten. Den sechsjährigen Rahmenplan stimmen die ÖBB jährlich mit dem Verkehrsministerium neu ab. Dabei gibt es unterschiedliche Stufen wie eine Begutachtung des Finanzministers Magnus Brunner (ÖVP) und einen Beschluss der Bundesregierung.
Diesmal sind die Gelder unter anderem für Umbauten von Bahnhöfen, Neu- und Ausbauten von Zugstrecken, für Lärmschutz, den Brenner Basistunnel inklusive Brenner Nordzulauf sowie Koralmbahn und Semmering-Basistunnel vorgesehen.
Matthä: „Finanzierung gesichert“
ÖBB-Chef Andreas Matthä verwies am Montag auf das „herausfordernde wirtschaftliche Umfeld“ inklusive hoher Inflation. „Dennoch ist es gelungen, die Finanzierung der bisherigen Ausbauprojekte zu sichern.“ Laut aktuellem Zeitplan soll der Semmering-Basistunnel 2030 fertiggestellt werden, die Koralmbahn Graz-Klagenfurt im Jahr 2025 und der Brenner Basistunnel erst im Jahr 2032.
Hier sehen Sie einen Überblick über aktuelle Projekte der ÖBB.
Angepasst werden musste der Zeitplan beispielsweise beim abschnittsweisen zweigleisigen Ausbau der Franz-Josefs-Bahn (Wien) und beim Nordabschnitt der Nordbahn. Für Verzögerungen sorgen längere Behördenverfahren. Beim Ausbau Hinterstoder-Pießling-Vorderstoder (Pyhrnstrecke) sind die Bauarbeiten hingegen schneller vorangeschritten als gedacht, die Inbetriebnahme wird von 2034 auf Ende 2031 nach vorne verlegt.
„Kurs Richtung Grüne Mobilität“
„21,1 Milliarden Euro bestätigen den Kurs Richtung Grüne Mobilität und sichern zudem viele zehntausend Arbeitsplätze. Angesichts der aktuellen Teuerungsraten, der Lieferketten-Herausforderungen und der budgetären Spielräume zolle ich diesem Ergebnis höchsten Respekt“, sagte der Verkehrssprecher der Grünen, Hermann Weratschnig, in einer Aussendung.
Insgesamt fließt der größte Anteil der 21,1 Milliarden Euro in Bahnhofsumbauten, Terminals und sonstige Streckenneu- und ausbauten (5,6 Milliarden Euro), gefolgt von Reinvestitionen, Park & Ride und Lärmschutz (5,4 Milliarden Euro). Durch den Ausbau würden die ÖBB „dem Ausbau der steigenden Nachfrage gerecht“, zudem sei man ein „stabiler Partner der Wirtschaft“, sagte Chef Matthä.
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