Die Debatte um den Krieg im Nahen Osten hat längst auch Salzburg erreicht. Nachdem es bereits in anderen österreichischen Hauptstädten zu Demos gegen die gewaltsamen Auseinandersetzungen in und rund um Israel gekommen ist, fand am Samstag die erste Pro-Palästina-Demo in Salzburg statt.
Mit arabischer Musik, wehenden Palästina-Fahnen und Plakaten versammelten sich am Samstagnachmittag etwa 200 Personen auf dem Residenzplatz in der Mozartstadt. Und bekundeten lautstark ihre Pro-Palästina-Haltung mit der Parole „Free Palestine“ („Befreit Palästina“). Neben Männern mit Palästina-Schals zog es auch Frauen und Kinder zu der Kundgebung. Manche von ihnen weinten und hielten sich tröstend an den Händen, als der Moderator vom Nahen Osten berichtete. Anschließend bat dieser einen muslimischen Gelehrten auf die Bühne, der aus dem Koran rezitierte.
Polizei beendete hitzige Diskussion
Da es bereits bei anderen Kundgebungen in Österreich zu Ausschreitungen gekommen ist, bezogen etwa 15 Polizisten während der rund einstündigen Demo Stellung rund um den Residenzplatz. Doch ein Einschreiten der Polizei war nur am Anfang der Kundgebung nötig: Ein Passant startete eine kurze, hitzige Diskussion mit mehreren Demo-Besuchern. Nach dieser Intervention blieb es ruhig. Neben den Demo-Teilnehmern zog es auch Dutzende Schaulustige auf den Residenzplatz. Angelockt durch die Musik und die Parolen filmten sie mit ihren Handys die Szenerie in der Salzburger Altstadt. Bevor sich die Menge auflöste, verteilten die Organisatoren Luftballone an die Teilnehmer, die sie anschließend in den Himmel steigen ließen.
Der Polizeischutz vor jüdischen Einrichtungen ist in Salzburg kurz nach Beginn des Krieges in Israel verstärkt worden. Laut Elie Rosen, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde, hätten manche Mitglieder der Salzburger Synagoge Angst vor steigendem Antisemitismus im Land.
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