18 Menschen erschossen

Ex-Army-Kamerad: „Er war ein ruhiger, netter Typ“

Ausland
26.10.2023 19:23

18 Menschen sind tot, der mutmaßliche Schütze Robert Card (40) ist weiterhin flüchtig: Nach dem furchtbaren Amoklauf in der US-Stadt Lewiston im Bundesstaat Maine werden immer mehr Details bekannt. So meldete sich nun ein früherer Kamerad Cards, der mit ihm als Reservist in der US Army diente. Er beschreibt jenen Mann, der in einem Bowlingcenter und einem Grillrestaurant ein Massaker anrichtete, als „ruhigen, netten Typen“, der niemals gewalttätig oder brutal gewesen sei. 

Clifford Steeves diente mit Card zusammen in der Armee. Dieser sei niemals rüde oder brutal gewesen, oder hätte gar seine Autorität gegenüber rangniederen Soldaten ausgenutzt, so Steeves gegenüber CNN. „Er war einer der besten Schützen der Einheit.“ Zudem habe er sich immer besonders bei Outdoor- und Überlebenstrainings hervorgetan, dies seien seine Stärken gewesen. „Robert war ein ruhiger Typ - ruhig, aber nett. Er hatte nie Probleme mit irgendwem.“

Familie versucht, flüchtigen Schützen zu erreichen
Auch die Schwägerin des Verdächtigen meldete sich zu Wort. Sie glaube, dass es sich bei den psychischen Problemen Cards um eine erst kürzlich aufgetretene Erkrankung handle: „Das ist nicht seine Art. So ist er nicht.“ Die Familie sei entsetzt, man habe versucht, ihn zu kontaktieren: „Wir haben ihm gesagt, er soll aufgeben. Sich stellen.“ Der Bruder Cards gab gegenüber US-Medien an, man werde „alles tun, um den Behörden zu helfen“. 

William Ross von der Polizei des US-Staates Maine sagte, der Verdächtige gelte weiterhin als „bewaffnet und gefährlich“. Er warnte davor, sich dem Mann zu nähern. Die Bevölkerung in der Gegend wurde aufgerufen, Häuser nicht zu verlassen. Mehrere Schulen blieben geschlossen, auch Geschäfte und Banken teilten mit, man werden vorübergehend nicht öffnen. 

Drei Verletzte in Lebensgefahr
Laut Polizei kamen sieben Menschen bei der Bowlingbahn ums Leben, acht Menschen bei dem Grillrestaurant. Drei weitere seien später im Krankenhaus gestorben. Mehrere der 13 Verletzten wurden am Donnerstag noch behandelt. Drei von ihnen schwebten nach offiziellen Angaben in Lebensgefahr.

Eine Zeugin sagte dem Fernsehsender ABC, ihre elfjährige Tochter sei beim Bowlen gewesen, als die ersten Schüsse fielen. „Ich habe mich über sie gelegt, um sie zu schützen“, erzählte sie. Ein anderer Zeuge berichtete beim Sender CNN, er habe sich in der Bowling-Halle vor dem Schützen versteckt und um sein Leben gebangt.

Biden will strengere Waffengesetze
US-Präsident Joe Biden verlangte nach den tödlichen Schüssen in Lewiston erneut strengere Waffengesetze. „Viel zu viele Amerikaner haben ein Mitglied in der Familie, das durch Waffengewalt getötet oder verletzt wurde. Das ist nicht normal, und wir können es nicht hinnehmen“, mahnte der Demokrat in einer schriftlichen Erklärung.

Er forderte die Republikaner auf, mit seinen Demokraten zusammenzuarbeiten, um Sturmgewehre zu verbieten. „Dies ist das mindeste, was wir jedem Amerikaner schulden, der nun die körperlichen und seelischen Narben dieses jüngsten Anschlags tragen muss.“

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