Helikopter brannte aus

Kameraden retteten unter Wrack gefangenen Soldaten

Oberösterreich
20.10.2023 18:00

Experten der Flugunfallkommission des Militärs untersuchten am Freitag den in Pramet (Innviertel) ausgebrannten Hubschrauber, die Klärung der Unfallursache kann aber bis zu einem Jahr dauern. Dabei reiht sich dieser Vorfall in eine ganze Serie an Pannen beim Österreichischen Bundesheer ein.

Nachdem ein Augusta Bell 212-Helikopter des Bundesheeres am Donnerstagabend in Pramet völlig ausgebrannt ist, soll eine Kommission die Unfallursache klären. Am Freitag landeten Experten mit einem Black Hawk vor Ort, um das Wrack zu untersuchen - unterstützt von Spezialisten des Landeskriminalamts. Dies dauerte beinahe den ganzen Tag, am späten Nachmittag wurde das Wrack zerlegt und mit Lastwagen abtransportiert.

Soldat unter Wrack gefangen
Am Donnerstag war der Hubschrauber von Hörsching aus Richtung Innviertel gestartet, um dort Rettungsübungen durchzuführen, danach sollte er zurückkehren. Dazu kam es allerdings nicht, denn der Hubschrauber kippte beim Start auf einer Wiese in Pramet auf die Seite und ging in Flammen auf. Während fünf Soldaten das havarierte Fluggerät selbstständig verlassen konnten, wurde einer darunter eingeklemmt. Kameraden befreiten den verletzten Flugretter, gemeinsam suchten sie im angrenzenden Wald Zuflucht und setzten einen Notruf ab. Alle Insassen wurden ins Krankenhaus gebracht, am Freitag konnte auch der schwerer verletzte Flugretter als Letzter das Spital verlassen.

(Bild: Scharinger Daniel)

Klärung der Ursache dauert
Zwar seien die Soldaten zum Unfallhergang befragt worden, doch „daraus lässt sich kein genauer Unfallbericht erstellen“, so Michael Bauer, Sprecher des Verteidigungsministeriums. Mit einem Zwischenbericht der Kommission rechnet der Militärsprecher erst in mehreren Wochen, ein Endbericht soll innerhalb eines Jahres vorliegen. Dabei wurde der abgestürzte Hubschrauber erst zwischen 4. und 10. Oktober dieses Jahres gewartet, hatte beim Unfall eine Betriebszeit von 6277 Stunden und sollte noch bis 2041 abheben. Christl Strasser wohnt nicht unweit der Unfallstelle, wurde zur Zeugin: „Wir haben Rauch gerochen, sahen ein oranges Leuchten beim Wald. Das hätte ganz anders ausgehen können, da waren viele Schutzengel dabei.“

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Das hätte ganz anders ausgehen können, da waren viele Schutzengel dabei.

Zeugin Christl Strasser

Pannenserie beim Heer
Der Hubschrauber-Brand ist nur ein weiterer Akt in einer Pannenserie beim Österreichischen Bundesheer. Letzte Woche sollte eine in Hörsching stationierte Hercules-Maschine Österreicher aus Israel ausfliegen, konnte aber wegen technischer Probleme nicht abheben. Und am Montag stürzte ein Panzer beim Truppenübungsplatz in Allentsteig (NÖ) über eine Böschung, ein 24-jähriger Berufssoldat aus St. Martin/I. starb.

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