Seit dem Vorjahr erhalten in den Volksschulen alle Zweitklassler eine Blockflöte. Die Initiative des Landes soll bei den Kindern die Begeisterung für die Musik wecken. Die Kosten werden für heuer mit rund 145.000 Euro pro Jahr beziffert. Und das sorgt wiederum für erhitzte Gemüter bei der Lehrergewerkschaft.
Das Projekt ist somit nicht Musik in jedermanns Ohren: Die Aktion würde die Lehrer „zwangsbeglücken in ihrer pädagogischen Freiheit“, meint Manuel Sulyok (FSG), Landesvorsitzender der Pflichtschullehrer-Gewerkschaft. Hinzu kommt das musikalische Abstimmen und Anpassen der Blockflöten: „Das ist ein Riesenaufwand und ein Lärmpegel.“ Sein Stellvertreter Helmut Gaal (FCG) bezeichnet die Flöten-Pflicht gar als „pädagogisch wertlos“. Sinnvoller wäre es, die Mittel in die Musikschulen zu investieren.
Winkler und Doskozil sprechen sich für Projekt aus
Bildungslandesrätin Daniela Winkler (SPÖ) betont, dass die Initiative gemeinsam mit dem Blasmusikverband entstanden sei: „Der pädagogische Wert des Musizierens und das Erlernen eines Instruments ist vielfach wissenschaftlich fundiert.“ Das Büro von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) erklärt, dass das Projekt sehr gut angenommen werde, „auch weil Pädagogen und Musikschulwesen da eng zusammenarbeiten“.
Das Bildungsministerium erklärt, dass „prinzipiell jede überlegte Initiative zur Förderung von Kunst, Kultur und Kreativität in den Klassenzimmern sinnvoll ist“. Evaluierungsergebnisse, die es hoffentlich geben würde, könnten solch breit angelegte Projekte weiter verbessern und die Lehrkräfte dabei unterstützen.
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