Wachsende Nutzung
Yuan im Zahlungsverkehr verbreitet wie noch nie
Im Sog des chinesischen Handelsprojekts „Neue Seidenstraße“, im Zuge dessen Peking bis 2049 zur Weltmacht Nummer 1 mutieren möchte, erfährt die Landeswährung Yuan einen starken Auftrieb. So war dieser im internationalen Zahlungsverkehr noch nie so weit verbreitet wie derzeit.
Im September entfielen auf den Yuan wertmäßig 3,71 Prozent der weltweiten Transaktionen, wie aus Daten der Organisation Swift hervorgeht, die sich um die Übertragung von Finanzdaten zwischen Banken kümmert. Das bedeutet eine Verdoppelung der Verbreitung im Vergleich zum Jänner des heurigen Jahres. Verglichen mit dem US-Dollar, der auf 46,6 Prozent kommt, ist das aber immer noch gering.
Allerdings nutzt China die im Rahmen seines Seidenstraßenprojektes vereinbarten Kredite, um den Yuan international zu fördern. Der zunehmende Wettbewerb mit den USA sowie der Krieg zwischen Russland und der Ukraine haben Peking dazu veranlasst, mehr Länder zur Verwendung des Yuan für die Abwicklung zu bewegen. So hat die staatliche China Development Bank mit der malaysischen Maybank, der ägyptischen Zentralbank und dem Institut BBVA Peru auf Yuan lautende Kreditverträge unterzeichnet.
Noch weit entfernt vor echter Dollar-Konkurrenz
Eine wichtige Triebfeder für die wachsende Nutzung des Yuan auf internationaler Ebene ist auch der starke Anstieg der US-Zinsen, der Dollar-Kredite teuer macht. Die US-Notenbank Fed hat ihren Leitzins seit Anfang 2022 von nahe null auf eine Spanne von inzwischen 5,25 bis 5,50 Prozent erhöht, um damit die Inflation zu bekämpfen. Infolge der „zunehmend hohen Kreditkosten des Dollars haben sich viele Schuldner zur Finanzierung oder Refinanzierung dem Renminbi (so lautet die offizielle Bezeichnung der Währung, Anm. d. Red.) zugewandt“, sagte Haoxin Mu, Ökonomin bei der Investmentbank Natixis. Der Yuan sei aber noch weit davon entfernt, die Vorherrschaft des Dollar herauszufordern, erklärte dessen Natixis-Kollegin Alicia Garcia Herrero.
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