Jemand sackt plötzlich reglos zusammen. Sie finden eine Person unbeweglich am Boden liegend vor. Ein Unfallopfer reagiert nicht mehr. Wüssten Sie, was zu tun ist?
Auf jeden Fall gilt: Nur Nichtstun ist falsch! Es muss sofort geholfen werden, denn im Notfall kommt es auf jede Sekunde an. Darüber soll auch heuer wieder am „World Restart a Heart Day“ (Weltreanimationstag) am 16. Oktober aufgeklärt werden.
Der Atem-Kreislauf-Stillstand ist ein lebensbedrohlicher Zustand. Maximal drei Minuten kann das menschliche Gehirn ohne Sauerstoff auskommen - dann sterben die Gehirnzellen nach und nach ab, die Organe werden irreparabel geschädigt. Auch wenn professionelle Helfer bereits alarmiert sind, gelangen sie trotzdem meist nicht schnell genug an den Ort des Geschehens.
So handeln Sie richtig:
Rettung rufen, Wiederbelebung einleiten
Unverzüglich Wiederbelebung einleiten. Rettungs-Notruf 144 absetzen oder, wenn möglich, einen anderen Anwesenden darum bitten. Bringen Sie den Patienten in Rückenlage, am besten auf einem ebenen, harten Untergrund. Herzdruckmassage durchführen. Durch Drücken auf den Brustkorb - vorher störende Kleidung, wie z.B. Mantel, entfernen - wird Blut wieder in das Gehirn (und in andere Organe) gepumpt. Die Frequenz liegt zwischen 100 und 120 Schlägen pro Minute.
„I will survive“ hat den richtigen Rhythmus
Eselsbrücke: „Stayin’ Alive“ von den Bee Gees, „Get Lucky“ von Daft Punk & Pharell, den Radetzkymarsch oder, ganz besonders passend, „I will survive“ von Gloria Gaynor summen. Diese Lieder haben den idealen Rhythmus.
Für Ruhe sorgen! Erkrankten mit erhöhtem Oberkörper lagern. Er kann sich selbst mit den Armen abstützen und soll versuchen, langsam und tief durchzuatmen. Sofort Notruf wählen! Vergewissern Sie sich ständig, dass der Erkrankte bei Bewusstsein ist und gut atmen kann. Betroffenen zudecken und weiterhin beruhigend mit ihm sprechen, bis der Rettungsdienst eintrifft. Achtung: Es dürfen nur Medikamente verabreicht werden, die für solche Situationen verschrieben wurden!
Schnell und kräftig mit ausgestreckten Armen drücken, den Brustkorb nach der Herzdruckmassage entlasten. Eine Beatmung (Tuch verwenden) soll nur durchgeführt werden, wenn diese Maßnahme vom Ersthelfer beherrscht wird, und er sich dafür entscheidet. Ansonsten Herzdruckmassage ohne Pause fortsetzen, bis der Betroffene wieder normal atmet oder der Rettungsdienst eintrifft. Sind mehrere Helfer anwesend, abwechseln.
Ist ein „Defi“ vorhanden, zusätzlich anwenden
Wenn ein Defibrillator zur Verfügung steht, sollte er zusätzlich zur Herzdruckmassage eingesetzt werden. Der Defi kann durch einen Stromstoß das Herz wieder zum Schlagen bringen. Während ein Ersthelfer die Herzdruckmassage ausführt, setzt ein zweiter das Gerät in Betrieb. Herzdruckmassage unterbrechen, den Defi laut beiliegender Anleitung bedienen (keine Angst, man kann damit niemandem schaden). Danach mit Herzdruckmassage weitermachen.
Oft wird befürchtet, im Zuge der Wiederbelebung Rippen zu brechen und daher aus Angst davor auf die Herzdruckmassage verzichtet. Die Experten vom Roten Kreuz räumen zwar ein, dass solche Verletzungen vor allem bei älteren Menschen möglich sind, dennoch: „Eine gebrochene Rippe verheilt, eine notwendige, aber nicht durchgeführte Herzdruckmassage führt zum Tod.“
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