Karettschildkröten

Insel Sal: Kein Stress auf den Kapverden

12.10.2023 08:00

Das Motto der Kapverdischen Insel Sal passt perfekt zu einem gelungenen Urlaub: nur keinen Stress! Da halten sich sogar die Schildkröten daran.

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Heller feinpudriger Sand und das strahlend türkise Meer – das ist nicht nur bei den Touristen beliebt, sondern in erster Linie auch bei den wohl bekanntesten Besuchern der im Atlantik gelegenen Insel Sal während der Sommermonate. Von Juni bis August kommen die Caretta Carettas – die Unechten Karettschildkröten – hier an die Strände und legen ihre Eier ab.

Es ist 20 Uhr am Kite Beach, man kann die Hand kaum noch vor Augen sehen. Auf einer Seite rauscht das Meer, auf der anderen erstrecken sich die Sanddünen. Der Mond versteckt sich noch hinter Wolken, und die Sterne strahlen. Jetzt ist die Zeit für die Nachtpatrouillen des Project Biodiversity – an dem sich auch die TUI Care Foundation beteiligt – gekommen, das sich seit 2015 dem Schutz der gefährdeten Schildkröten verschrieben hat. Überlebt in der freien Wildbahn doch nur eines von 1000 Tieren.

Und nach kurzer Zeit entdecken wir auch schon eines der Muttertiere. Jetzt heißt es still sein, kein Licht und ja kein Stress. Es wird überprüft, ob es schon mit einem Sender versehen ist und wo es seine Eier ablegt. Oftmals sind die Nester an Stellen, die nicht ausreichend sicher sind vor natürlichen Feinden – wie z.B. streunenden Hunden – oder auch zu nahe an Touristenstränden vor den Hotels. Dann graben die Helfer alles wieder aus und bringen es in eine Brüterei, wo die Eier die nächsten 50 bis 60 Tage im Sand bleiben, bis sich die ersten Baby-Schildkröten den Weg hinausbuddeln.

INFOS

Ab 22. Dezember fliegt Smartwings jeden Freitag direkt ab Wien nach Sal.
Info und Buchung in jedem guten Reisebüro und auf www.tui.at/kapverden
TUI Österreich spendet für im Oktober gebuchte Kapverden-Reisen 10 Euro an die TUI Care Foundation.
Eine Woche im ROBINSON Cabo Verde kostet pro Person auf Basis all-inclusive inkl. Direktflug ab Wien ab 1394 Euro. www.tui.at/robinson
TUI Collection Ausflüge und Green & Fair Erlebnisse auf www.tuiexperiences.com
Infos zu den Schildkröten-Projekten: www.projectbiodiversity.org

Ohen die Unterstützung der Helfer würden viele Tiere nicht überleben
Bei denjenigen, die es nicht von alleine schaffen, wird etwas nachgeholfen. Mitarbeiter des Projektes graben dann die übrigen Eier aus und checken den Rest des Nests, bevor die Kleinen ins Meer entlassen werden. Eine besonders nette Idee sind die Patenschaften – für einzelne Tiere oder ganze Nester. Neben einer „Adoptionsurkunde“ gibt es dann auch noch ein Foto des Nestes und von einem der geschlüpften Tiere. Eine bleibende Erinnerung an den Urlaub mit Mehrwert.

Den Namen hat die nur etwa 200 km² große Insel – sie ist eine von neun bewohnten der Kapverden – mit ihren rund 37.000 Einwohnern vom Salz, das hier lange Zeit in großen Mengen abgebaut wurde. Mittlerweile gibt es zwar noch einige Salinen, aber das große Geschäft ist damit nicht mehr zu machen. Bei einer kleinen E-Bike-Tour ausgehend von Santa Maria kommt man auch bei Abbaustellen vorbei. Außerdem gibt es beim Radeln einen wunderschönen Ausblick auf die Küste und die doch sehr karge, fast wüstenartige Landschaft und einige „Muschelfriedhöfe“. Die aufgebrochenen Schalen, die hier im Sonnenlicht glitzern, sind gleichzeitig Blickfang und auch Mahnmal.

Grüne Oase: der botanische Garten
Auch ein Ausflug in die größte Saline von Sal, im Krater von Pedra de Lume gelegen, zahlt sich auf jeden Fall aus. Hier kann man in einem der Salzseen baden oder vielmehr sich sitzend treiben lassen. Der Salzgehalt liegt bei 30 bis 36% – also sogar höher als im Toten Meer. Ein 10-minütiges Bad soll angeblich 10 Jahre jünger machen. Und wer möchte das schließlich nicht?

Üppige Blütenpracht und viel Grün finden sich dann doch noch etwas versteckt. Der kleine Botanische Garten Pachamama Eco Park ist eine Oase inmitten der Trockenheit der Insel und bietet an die 100 verschiedenen Pflanzen Platz. Und auch einigen Vierbeinern und Federvieh. Inhaberin Paola kümmert sich hier um ausgesetzte Tiere. Esel, Ziegen, Affen, Pfaue, Hühner, Papageien und viele mehr haben hier ein neues Zuhause gefunden.

Mein adoptiertes Schildkrötennest ist übrigens vor zwei Wochen geschlüpft. 31 der insgesamt 76 Eier wurden ausgebrütet. Die Kleinen wurden mittlerweile in den Atlantik freigelassen und ziehen dort hoffentlich stressfrei ihre Runden. Bis sie als ausgewachsene Exemplare wieder zum Brüten retourkehren.