Medwedew über Westen:

„Vom Herrn der Finsternis vergewaltigte Impotente“

In der menschenverachtenden Präsentation des Kreml-Politikers kam auch eine Illustration vor, in der der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und der US-Staatschef Donald Trump als „Muppets“ abgebildet wurden.

(Bild: EPA/EKATERINA SHTUKINA/ SPUTNIK / GOVERNMENT PRESS SERVICE / POOL)

Russlands Ex-Präsident Dmitri Medwedew (59) ist bekannt für seine üblen Schimpftiraden. Nun hat er vor Schülern und Studierenden einen verstörenden Propaganda-Vortrag über die Beziehungen zwischen Russland, Europa und den USA gehalten und sich dabei zu faschistischen Entgleisungen hinreißen lassen.

Dass Russen äußerst kreativ und mit einer unvergleichlichen Vielfalt ihrem Ärger Luft machen können, gilt als umfassend von Sprachwissenschaftlern untersucht. In den vergangenen Jahren begibt sich jedoch bedauerlicherweise selbst die Elite des Landes regelmäßig auf das unterste Niveau hinab.

Einer von ihnen ist der stellvertretende Leiter des Sicherheitsrates der russischen Föderation Medwedew. Immer wieder gehen seine wüsten Drohungen und Beleidigungen um die Welt. Diesmal missbrauchte er sogar einen angeblichen „Bildungsmarathon“, um den russischen Nachwuchs mit einer vulgären Rede mit dem Titel „Unsere gefährliche Welt: Wer trägt die Schuld und was ist zu tun?“ zuzumüllen.

Den Kindern und Jugendlichen wurde auch mit einem Atompilz Angst gemacht.

(Bild: AP/Ekaterina Shtukina)

Der 59-Jährige „philosophierte“ laut dem Veranstalter, der russischen Gesellschaft „Wissen“, über die Veränderungen in der Welt durch den Zweiten Weltkrieg und wie diese die globale Zukunft beeinflusst hätten. Zur Untermauerung der wahnsinnigen Thesen lief eine Präsentation im Hintergrund, die mit beleidigenden Memes und ausgewählten Zitaten von Medwedews Telegram-Channel gespickt war. In dicken Lettern prangten auf den Folien Ausdrücke wie „atlantische Impotente“, die „vom Herrn der Finsternis vergewaltigt“ worden seien.

So sah Medwedes Auftritt aus:

Putin-Freund zitierte eigene Hass-Zitate
Das russische Medienunternehmen RBK hat die herausragendsten Zitate gesammelt, die der Putin-Vertraute in seiner Präsentation zum Besten gab. krone.at versucht sich nun, soweit dies die deutsche Sprache zulässt, in deren Übersetzung.

So besteht laut Medwedes Telegram-Channel die Führungsspitze der NATO aus „atlantischen Impotenten“. Die Bürger Polens, Bulgariens und des Baltikums seien ein „Lumpenpack“.

Russland kämpft dem Kreml-Politiker zufolge gegen die „verrottete Weltordnung“ und die „sterbende Welt“. Die westlichen Politiker seien ein „großes Rudel bellender Hunde aus einem Zwinger“, ein „Haufen verrückter Nazi-Drogensüchtiger“, ein „Rudel grunzender Ferkel“, „verwegene Handlanger“ und „blutrünstige Jünger“ die „vom Herrn der Finsternis vergewaltigt“ worden seien. Jene, die Waffenlieferungen von der NATO erhalten, sind in der Weltsicht des Ex-Präsidenten „zoologisch Degenerierte“.

Für die Forderung, dass Russland die illegal einverleibte Schwarzmeer-Halbinsel Krim an die Ukraine zurückgeben solle, fallen dem 59-Jährigen in seiner Gehirnwäsche äußerst schockierende Ausdrücke für die Ukrainer ein: Sie seien „im Insektarium gezüchtete Kakerlaken“ und „Insekten“.

Kreml will um jeden Preis siegen
Auf ein baldiges Kriegsende darf die Welt bedauerlicherweise wohl nicht mehr hoffen. Die „militärische Spezialoperation“ müsse „mit einem Sieg abgeschlossen“ werden, forderte Medwedew. Man müsse das „Neonazi-Regime“ in Kiew zerstören, wetterte der Putin-Freund weiter – und ließ dazu im Hintergrund Bilder führender ukrainischer Politiker einblenden.