Fund gibt Rätsel auf

Ukrainer ging spazieren, starb dann in Kirchenhaus

Wien
30.04.2025 22:56

Immer mysteriöser wird der Krimi um den Leichenfund eines Ex-Studenten im Herzen der Wiener Innenstadt. Denn am Tag nach dem Tod des 28-Jährigen, der in Hietzing lebte, kann sich auch die Familie des Ukrainers nicht erklären, was er überhaupt am Tatort machte. 

Für die Mordermittler des Wiener Landeskriminalamtes ist es ein Fall der ganz besonders kniffligen Sorte. Was hat ein schon als Jugendlicher mit seiner Familie nach Wien gekommener und in Hietzing wohnhafter Ukrainer im zweiten Untergeschoß eines Hauses im Besitz der Erzdiözese Wien, zu dem er offenkundig keinen Bezug hat, gemacht? Und wer hat das Feuer im Keller unterhalb eines Bekleidungsgeschäftes gelegt, in dem er umkam?

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Er sagte am Telefon nur, dass er noch spazieren geht. Was dann passiert ist, wissen wir auch nicht.

Familie des Ukrainers zur „Krone“

Ermittler können erst am Montag zum Tatort
Fakt ist: Es wird weiter wegen Fremdverschulden ermittelt. Ex-Student Mykhailo, der in wenigen Tagen seinen 29. Geburtstag gefeiert hätte, ist nicht an der oberflächlichen Messerwunde im rechten unteren Bauchbereich verstorben, sondern laut Obduktion an den giftigen Rauchgasen erstickt. Um das Kriminalrätsel an der noblen Innenstadt-Adresse zu klären, können die Tatortexperten erst ab Montag die Brandruine betreten. In Absprache mit den Ermittlern – und damit das Löschwasser nicht auch noch die letzten Spuren wegspült – hat die Wiener Berufsfeuerwehr aber schon Indizien gesichert.

Der 28-Jährige lebte in Hietzing, hatte zur Spiegelgasse in der Innenstadt keinen Bezug.  (Bild: Stefan Steinkogler)
Der 28-Jährige lebte in Hietzing, hatte zur Spiegelgasse in der Innenstadt keinen Bezug. 

Wirtschaftsstudium und ehrenamtlicher Helfer
Rätselhaft ist der Tod auf jeden Fall. Denn Mykhailo, der in der Ukraine ins Gymnasium gegangen war und 2014 zum Studium nach Wien kam, scheint kein auffälliger Zeitgenosse zu sein. Laut Familie dürfte der Mann, der an der Uni Wien Internationale Betriebswirtschaftslehre studiert hatte, sich zurzeit auf Arbeitssuche befunden haben. Von Problemen konnten sie bei einem „Krone“-Lokalaugenschein in einer ruhigen Hietzinger Wohngegend nichts erzählen. Ganz im Gegenteil: Mykhailo habe sich ehrenamtlich für Schüler und Studenten eingesetzt.

Spaziergang ist die letzte Spur des Ukrainers
Am Tag seines Todes soll er noch mit der Freundin telefoniert und gesagt haben, er gehe ein wenig spazieren. Dass er kurz darauf tot in einem Keller im ersten Bezirk lag, war ein Schock für seine Angehörigen. Wie er dorthin kam und warum er in jenem Haus war, können auch sie sich nicht erklären. Einen persönlichen Bezug zu der Adresse gebe es jedenfalls nicht. Für die Ermittler heißt es damit wohl: zurück zum Anfang.

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