APA-Chef im Talk

Medien-Glaubwürdigkeit: „Müssen transparent sein!“

Politik
11.10.2023 14:07

Für Clemens Pig, geschäftsführender Vorstand der Austria Presse Agentur (APA), liegt die Zukunft des Journalismus unter anderem darin, „transparent zu zeigen, wie Nachrichten produziert werden“. KI sei eine Bedrohung, aber gleichzeitig auch eine Jahrhundertchance für Medien. „Das, was wir derzeit gesehen haben, ist maximal der Gruß aus der Küche“, erzählt er im krone.tv-Talk mit Jana Pasching.

„Wenn Medien frei sind, dann gibt es auch freie Demokratien“, erklärt Clemens Pig auch angelehnt an das jüngste VfGH-Urteil zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk.

Den Medien, aber auch der Politik und der Wissenschaft wird weniger geglaubt. Effekte, die laut Pig auf die Corona-Pandemie und die Welt als komplexeren Ort zurückzuführen sind. Für Journalisten und Medien gehe es nun darum, transparenter zu arbeiten und transparent zu zeigen, wie Nachrichten produziert werden. „Aber auch wir sind vor Fehlern nicht gefeit. Wenn wir Fehler machen, sind diese auch zu korrigieren.“

Die wahre Nachricht gibt es nicht
Rund um das Thema, was wahr oder falsch ist, haben sich bereits Philosophen wie Aristoteles den Kopf zerbrochen. Gibt es die eine wahre Nachricht also? „Nein, die gibt es nicht“, erklärt Clemens Pig. „Der Begriff Wahrheit ist ein normatives Konzept. Wir sind nicht das Wahrheitsministerium und das dürfen wir auch nicht sein.“ Man müsse viele Quellen hereinholen und glaubwürdig sein. „Aber wir sind ganz bestimmt nicht das Wahrheitsministerium.“

Künstliche Intelligenz (KI) sei eine Riesenbedrohung, aber auch eine Jahrhundertchance für Medien. „Das, was wir derzeit an KI gesehen haben, ist maximal der Gruß aus der Küche.“ Mit Blick auf das nächste Superwahljahr werden wir sensibilisiert sein müssen, „dass Fehlinformationen zunehmen werden“. Medien spielen hier eine entscheidende Rolle, um eine Einordung zu treffen, so Pig.

Informationserschöpfung
Bei der Geschwindigkeit, mit der wir insgesamt mit Information und Nachrichten „bombardiert“ werden, sei laut Pig der Höhepunkt erreicht. „Das ist schlichtweg zu viel, meines Erachtens. Wir sehen ja, dass viele Menschen zunehmend in einer Art Informationserschöpfung gelandet sind.“ Für die Medienbranche bedeutet das, dass man beginnen müsste, in unterschiedlichen Geschwindigkeiten Nachrichten zu produzieren. „Ich denke, es wird hier eine neue Phase geben, dass im Sinne von Digital Detox Konsumenten weniger, aber dafür auch bewusster und intensiver Nachrichten konsumieren.“

Das ganze Interview mit Clemens Pig sehen Sie im Video oben!

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