Der Inhalt passt

Landes-VP rügt den Kanzler bloß für seinen Ton

Landeshauptmann Thomas Stelzer mit Kanzler Karl Nehammer bei einem gemeinsamen Termin der ÖVP-Sommertour im Jahr 2022

(Bild: Scharinger Daniel)

Wie geht die Oberösterreich-ÖVP mit dem Kanzler-Video um, in dem Parteichef Karl Nehammer vor einer Männerpartie Kinderarmut und Frauenarbeit kritisch thematisiert? Man beurteilt auf Ebene der Spitzenfunktionäre Inhalt und Wortwahl separat, eher sanfte Rügen gibt‘s nur für den Ton. 

In Linz versucht man Inhalt und Ton getrennt zu beurteilen, wie es Landesgeschäftsführer Florian Hiegelsberger noch pointierter als Landeshauptmann Thomas Stelzer tut. Hiegelsberger sagt zur „Krone“: „Die Aussagen des Bundeskanzlers entstammen ja einer parteiinternen Runde, in der Karl Nehammer natürlich sehr offen, pointiert und in manchen Teilen sicherlich auch unglücklich formuliert hat. Die darum jetzt erzeugte künstliche Aufgeregtheit ist gesteuert und wohl ein von der SPÖ gesetztes Ablenkungsmanöver von den dubiosen Vorgängen rund um das Sora-Strategiepapier. In ÖVP und OÖVP gibt es eine solche Aufregung dagegen nicht, weil der Bundeskanzler mit Eigenverantwortung, Arbeit und Leistung Kernwerte und Kernanliegen der Volkspartei anspricht.“

Wir haben gerade vor wenigen Tagen den Funktionärinnen und Funktionären unsere Agenda „Zukunft der Arbeit - Arbeit der Zukunft“ sowie Schaukastenplakate zur Verfügung gestellt, die genau den Punkt von Karl Nehammer unterstreichen: Eigenverantwortung, Arbeit und Leistung schaffen die Grundlage für Zusammenhalt, sozialen Ausgleich und für ein Land der Möglichkeiten.

OÖVP-Landesgeschäftsführer Florian Hiegelsberger

Bild: Peter C.Mayr

Eigenverantwortung, Arbeit und Leistung
„Über Wortwahl und Geschmack lässt sich natürlich immer trefflich streiten“, sagt OÖVP-Frauenchefin Cornelia Pöttinger fast wortident mit zuvor Stelzer. Zum Inhalt sagt Pöttinger: „Als ÖVP sind wir die Partei der Eigenverantwortung, der Arbeit und der Leistung. Das sind seit Jahrzehnten die Stützen von Staat und Sozialstaat in Österreich. Daraus entstehen Zusammenhalt, Weiterentwicklung und sozialer Ausgleich, um auch Kinderarmut zu bekämpfen.“ Weiters betont sie: „Im Sinne von Frauen, die derzeit bei Aufnahme oder Aufstockung von Arbeit auf Barrieren stoßen, bauen wir in Österreich und OÖ das Angebot an Kinderbetreuung laufend aus.“

Wir stehen in unserem Land für die Wahlfreiheit. Teilzeit bei Frauen kann viele Ursachen haben: Betreuungsaufgaben für die eigenen Kinder, Pflegearbeit der Eltern oder auch Berufsbilder, die auf Teilzeit ausgelegt sind.

OÖVP-Frauenchefin Cornelia Pöttinger

Bild: © Harald Dostal

„Von nix kommt nix“ ist das Fazit
Parteimanager Hiegelsberger bringt es schließlich so auf den Punkt: „Wer arbeitet und anpackt, soll sich etwas schaffen können in Oberösterreich. Im Grunde sagt der Bundeskanzler ‚Von nix kommt nix.‘ Damit spricht er vielen aus der Seele.“