Kaum Kassenärzte

„Die Gesundheit darf keine Kostenfrage werden“

Vorarlberg
29.09.2023 08:15

Unbesetzte Kassenstellen, lange Wartezeiten bei Fachärzten, Gemeinden ohne Hausärzte - Vorarlberg ist von einem akuten Versorgungsengpass bedroht, warnt die rote AK-Vizepräsidentin Manuela Auer.

Zwar sind im Ländle nur 19 Kassenstellen nicht besetzt - die meisten davon in der Zahnmedizin - einen Termin bei einem Kassenarzt zu ergattern, ist dennoch eine größere bis unlösbare Aufgabe. „Grund dafür ist ein eklatantes Missverhältnis zwischen Wahlärzten und Ärzten mit Kassenvertrag“, erklärt AK-Vizepräsidentin Manuela Auer.

Während die Zahl der Kassenärzte in den vergangenen 20 Jahren nur gering zugenommen habe, sei die Zahl der Wahlärzte geradezu explodiert. Den Patienten bleibt so oft gar nicht mehr die Wahl, zu welchem Mediziner sie gehen, wer dringenden Bedarf hat, muss teils tief ins eigene Börserl greifen, denn die Wahlärzte können ihre Tarife selbst gestalten.

Rasant steigende Kosten
Auch Andreas Huss, Obmann der ÖGK-Arbeitnehmer, kritisiert die rasant steigenden Kosten für Patienten. Immerhin berappen die erkrankten Österreicher inzwischen 23 Prozent der Gesundheitskosten selbst. „Die Geschichte, dass Österreich im Spitzenfeld der Gesundheitsausgaben liegt, ist eine Mär. Nimmt man die Privatzahlungen heraus, liegen wir sogar unter dem Europa-Schnitt“, erläutert Huss. Für ihn ist klar, dass künftig mehr staatliche Mittel aus dem Steuertopf ins Gesundheitssystem fließen müssen.

Forderungen der Gewerkschafter

  • bundesweit zusätzliche 500 Kassenstellen
  • Wahlärzte stärker in Kassensystem einbinden
  • Honorare für Kassenmediziner erhöhen
  • einheitlicher Leistungskatalog für alle Länder
  • Ausbau der Medizinstudienplätze
  • Adaptierung des Zulassungsverfahrens
  • Ausbau eines Stipendienmodells
  • mehr Primärversorgungszentren
  • Stellenpläne den Regionen besser anpassen

Zahlreiche Forderungen, die wieder zu einem solidarischen und für alle leistbaren System führen sollen, haben die Gewerkschafter zusammengetragen (siehe Factbox). Zudem liegt Auer und Huss der Ausbau des niedergelassenen Bereichs am Herzen. „Dieser muss bei den Finanzausgleichsverhandlungen besonders berücksichtigt werden“, fordern sie unisono.

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