Nachfrage noch hoch

Verkauf von Hundefleisch in Indonesien verboten

Ausland
10.09.2023 16:19

In Teilen Asiens landen Hunde und Katzen im Kochtopf. Die Tiere wurden oft vor den Augen der Kundinnen und Kunden brutal erschlagen oder erhängt. Etwa 20 indonesische Städte haben den Handel jetzt verboten. Die Nachfrage auf den Märkten sei aber immer noch hoch, wird berichtet.

„Ich habe aufgehört, Hunde zu kaufen und zu verkaufen, obwohl die Nachfrage immer noch hoch ist“, sagte ein Indonesier, der den berüchtigten Markt in Tomohon beliefert hatte. Ihm sei eine große Einkommensquelle weggebrochen. Der Bürgermeister der Stadt erließ im Juli 2023 einen Beschluss, der das Schlachten von Hunden und Katzen und den Verkauf von deren Fleisch verbietet. Zuvor wurden diese neben anderen Tieren wie Fledermäusen, Schlangen, Ratten und Affen verkauft.

Viele Reisende berichteten entsetzt von ihren Erlebnissen. Die Tiere wurden nämlich nicht nur verkauft, sondern vor den Augen der Kundinnen und Kunden brutal erschlagen oder erhängt. Ihr Fell wurde manchmal bei lebendigem Leib mit offenem Fenster abgebrannt. Tierschützerinnen und Tierschützer dokumentierten die grausamen Praktiken jahrelang und warnten vor den Risiken des Konsums von Hunde- und Katzenfleisch für die öffentliche Gesundheit.

Unhygienische und illegale Bedingungen
So sind die Bedingungen oft unhygienisch und illegal. „Sie (die Tiere, Anm.) werden so eng in Käfigen und Säcken zusammengepfercht, dass sie sich nicht bewegen können, mit zugebundenem Maul, sodass sie kaum atmen können“, sagte die Tierschutzorganisation Humane Society International (HSI). Der Transport sei oft extrem lang und quälend. Laut Fachleuten kann der Konsum unter anderem Cholera-Ausbrüche begünstigen, manche Tiere haben Tollwut.

Schätzungen zufolge werden in Indonesien jedes Jahr etwa eine Million Hunde und hunderttausende Katzen geschlachtet. In anderen asiatischen Ländern wie China, Kambodscha und in Vietnam landen Hunde und Katzen ebenfalls im Kochtopf. In Indonesien werden sie vor allem von christliche Ethnien gegessen, die dem Fleisch Heilkräfte nachsagen oder den Geschmack mögen. Viele muslimische Gelehrte sehen den Verzehr hingegen als Verstoß gegen die religiösen Speisevorschriften.

Fleisch kostet etwa drei bis sechs Euro
Die Tiere werden für Preise zwischen 50.000 und 100.000 Indonesische Rupien (drei bis sechs Euro) gehandelt und dann für ein Vielfaches an Märkte und Restaurants verkauft. Oft handelt es sich um Straßenhunde, aber sogar Haustiere werden gestohlen. In Indonesien verbieten inzwischen etwa 20 Städte das Schlachten und den Verkauf. Einige Menschen widersetzen sich jedoch allen Anordnungen oder weichen auf andere Orte aus.

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