Im Dauereinsatz

Grenzpolizei nimmt jeden Tag einen Schlepper fest

Burgenland
26.08.2023 06:00

Hochbetrieb herrscht an der Grenze des Burgenlandes zu Ungarn: Mit 956 aufgegriffenen Flüchtlingen in nur einer Woche wurde eine neue Rekordmarke erreicht. Gleichzeitig zeigt der verstärkte Kampf gegen die illegale Migration Wirkung.

Den Schlamm bis zu den Knöcheln, das Wasser bis zur Brust - im Einser-Kanal des Neusiedler Sees hatte sich diesen August ein georgischer Schlepper auf der Flucht vor der Polizei versteckt. Im Dickicht des Schilfgürtels war er sogar am helllichten Tag kaum zu sehen. Mithilfe des Kollegen im Helikopter konnte der geflohene Schleuser aus der Luft entdeckt werden.

Keine Verschnaufpause
Seit Jahresbeginn war es die 138. Festnahme an der Grenze im Burgenland. Knapp 100 Verhaftungen kamen dazu, die heuer im Zuge der länderübergreifenden Operation Fox bereits auf ungarischem Staatsgebiet gelungen sind. „Das bedeutet, dass im Schnitt jeden Tag ein Schlepper im Grenzgebiet festgenommen wird“, lautet die ernüchternde Bilanz.

Lob für mutigen Beamten
Höchster Respekt wird unter anderem jenem Beamten für seinen couragierten Einsatz gezollt, der ins Wasser gesprungen ist und den Handlanger einer Schleuserbande im Einser-Kanal gestellt hatte. Die Zahl der Schlepperfestnahmen im Burgenland stieg seither weiter konstant an. Mittlerweile sind mehr als 150 Verdächtige gefasst und in Gewahrsam genommen worden.

Bezirk Neusiedl im Fokus
Von der illegalen Migration mit Abstand am stärksten betroffen ist dieses Jahr der Bezirk Neusiedl am See. Von den bislang 17.200 Aufgriffen im Burgenland entfallen vier Fünftel auf den Grenzabschnitt von Kittsee im Norden bis Pamhagen im Süden. Auf der Strecke liegen Hotspots wie Nickelsdorf, Halbturn und Andau.

Migranten bei der Rast: Sie prägen erneut das Ortsbild von Lutzmannsburg. (Bild: Schulter Christian, Krone KREATIV)
Migranten bei der Rast: Sie prägen erneut das Ortsbild von Lutzmannsburg.

Migranten allgegenwärtig
Fast ein Fünftel aller Flüchtlinge wurde heuer im Bezirk Oberpullendorf registriert. Größere Gruppen an Migranten, so wie am Mittwoch in den Vormittagsstunden mitten in Lutzmannsburg, prägen wieder öfters das Ortsbild in den Gemeinden entlang der Schleuserrouten. Ähnlich ist die Situation in Nikitsch und Deutschkreutz.

Der bislang größte Zustrom
Ein neuer Höhepunkt wurde in der vergangenen Woche erreicht. Die Polizei meldete insgesamt 956 Flüchtlinge - eine Rekordmarke in diesem Jahr. Bei 200 Aufgriffen am Donnerstag und weiteren 160 am Samstag wartete auf die Beamten die meiste Arbeit.

„In sieben Tage waren unsere Kollegen im Bezirk Neusiedl am See bei fünf Schleppungen mit sechs Festnahmen im Einsatz. Ein Täter ging bei einem illegalen Transport im Bezirk Oberpullendorf ins Netz“, so das Protokoll.

Gezielte Aktionen gegen Täter
Der verstärkte Kampf gegen illegale Migration zeigt Wirkung. Wenngleich im Sommer die Aufgriffszahlen stets nach oben wandern, bremste sich 2023 der Zustrom an Flüchtlingen gegenüber 2022 jedoch deutlich ein.

Weniger Registrierungen
Laut Landespolizeidirektion machte in der 31. Kalenderwoche (31. Juli bis 6. August) der Rückgang von 2500 Migranten vor einem Jahr auf heuer 820 mehr als 68 Prozent aus. In der 30. Kalenderwoche wurde ein Rückgang von 2400 Migranten auf 930 gemeldet - 61,7 Prozent weniger Registrierungen.

Während im Juli 2022 rund 8400 Aufgriffe eingetragen wurden, sind es im Vergleichsmonat 2023 ungefähr 3330. Das ist ein Rückgang von 60,6 Prozent. Auffallend sind die Daten ebenso für Juni von minus 38,5 Prozent und für Mai mit minus 41,4 Prozent.

„Die polizeilichen Schwerpunktaktionen im Inland, die Operation Fox sowie der vermehrte Einsatz hochwertiger Technik wie Drohnen und Herzschlagdetektoren tragen viel dazu bei“, betont Oberstleutnant Helmut Marban.

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