Es herrscht Hochsaison für Gelsen: Der Regen der vergangenen Wochen hat die Populationen im Ländle ordentlich belebt. Klaus Zimmermann weiß, wie sich die Sache noch entwickeln könnte.
„Da könnte sich heuer noch etwas abspielen“, erklärt Biologe Klaus Zimmermann von der „inatura Dornbirn“ lapidar. Gemeint ist die Gelsenpopulation. Die bissigen Biester hatten im Frühjahr einen recht guten Start hingelegt, dann aber einen ordentlichen Dämpfer erlebt. Ähnlich wie andere Blutsauger hat ihnen die lange Sonnenperiode gar nicht gut getan.
Jetzt aber, nach rund drei Wochen Regenwetter, „können sie sich im großen Stil ausbreiten,“ sagt Zimmermann. Vor allem dann, wenn es weiterhin feucht und warm bleibt. Und die Wetterprognosen versprechen genau das.
Mücke ist nicht gleich Mücke
Man müsse allerdings unterscheiden, von welchen „Gelsen“ eigentlich gesprochen wird, betont Zimmermann. Da gibt es einerseits die Hausmücke. Diese sucht die Nähe des Menschen, vergnügt sich in Regenwasserfässern und treibt sich gerne in Häusern und Gärten herum. Zu unterscheiden ist diese Art von der Überschwemmungsmücke. Diese braucht - der Name verrät es - eine Überschwemmung, damit sich die am Boden abgelegten Eier weiterentwickeln können. Deshalb kommen diese Tierchen rund um Gewässer mit wechselnden Pegelständen vor.
Da Vorarlberg gerade eine Schlechtwetterphase hinter sich hat und sämtliche Pegelstände von Bächen, Flüssen, Seen und Tümpeln gestiegen sind, kann man sich ausrechnen, was als nächstes passieren wird. „Die Auswirkungen werden sich in den kommenden Wochen zeigen,“ prognostiziert der Fachmann. Das kann dann schnell gehen, denn die Populationen vervielfachen sich unter optimalen Bedingungen innert weniger Tage.
Chemie und Anderes
Gemeinsam ist den beiden Mückenarten das Leibgericht: Menschenblut. Wer sich schützen will, sollte lichte, nicht anliegende Kleidung tragen. Was Gelsen nicht mögen: diverse Mittelchen, die man auf die Haut aufträgt. Zwar schwören gesundheitsbewusste Menschen immer wieder auf Lavendel, Teebaumöl oder ähnlich Harmloses. Wer auf Nummer sicher gehen will, dem bleibt aber nur der Griff zur Chemie. Das sind zwar meist nicht gerade Hautpflege-Produkte, aber zumindest ersparen sie einem lästigen Juckreiz und eventuelle allergische Reaktionen.
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