Wagemutige Piloten steigen am Salzburgring heute noch einmal in ihre Seifenkisten. Sie messen sich beim Sport-Spektakel mit Teilnehmern aus sieben Nationen und ihren Rennboliden - ganz ohne Pferdestärke.
Es ist erst Levians drittes Rennen. Die Nervosität bei Papa Martin ist groß, vielleicht sogar größer als bei seinem Sohn. Der Achtjährige geht am Salzburgring in wenigen Augenblicken an den Start. Die Ideallinie ist noch nicht ganz klar. Levian aber startet gut, nimmt die Fahrerlagerkurve ganz fein und ist als erster im Ziel. Sein Kontrahent bleibt wenige Sekunden hinter ihm.
Von sieben bis 55 Jahren und aus 71 Nationen
Auf der Rennstrecke im Salzburger Flachgau küren gestern und heute die Seifenkisten-Fahrer ihre Weltmeister. In insgesamt vier Klassen messen sich die Teilnehmer von sieben bis 55 Jahren. Mazedonier, US-Amerikaner, Schweizer und natürlich Deutsche und Österreicher stehen am Start – 71 Teilnehmer aus sieben Nationen. Einzig die Motoren und die Pferdestärken fehlen am Salzburgring.
Die schwierige Frage nach der Ideallinie
„Wer bremst, verliert“, sagt Tobias Lang (12). Auf dem kurzen, eher flachen Kurs geht es um Präzision. Ein kleiner Bremser zu viel und die Geschwindigkeit ist weg, das Rennen praktisch vorbei. Tobias und Angelina Gassner (11) sind mit ihren Rennern ebenso am Start. Beide sind Mitglied im Amstettener Seifenkisten-Klub, der die WM zum zweiten Mal organisiert. „Für mich ist das eine Herzenssache“, sagt Chef Willi Absenger. In seinen Adern fließt eigentlich Benzin, für die Seifenkisten macht er gerne eine PS-Ausnahme. Der Reiz bleibt die Geschwindigkeit.
Rund 1000 Euro kostet ein schnittiger Seifenkisten-Bolide. Am technisch schweren Salzburgring erreichen die Renner immerhin 40 Stundenkilometer, wenn man die Ideallinie erwischt! Nur die finden auch die Erfahrensten hier nicht immer.
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