Schönste Wanderrouten

Regentour durch Wald und Wolken

Vorarlberg
11.08.2023 13:00

Bei trübem Wetter ist die Überwindung groß, nach draußen zu gehen. Doch Bewegung an der frischen Luft tut immer gut und man wird mit stimmungsvollen Eindrücken belohnt.

Regelmäßige Bewegung an der frischen Luft - am besten täglich - ist wichtig, sowohl für das körperliche als auch das mentale Wohlbefinden. Nasse und trübe Tage verlocken jedoch kaum dazu, das warme und trockene Heim zu verlassen. Das kann aber schnell auf die Stimmung und somit aufs Immunsystem schlagen. Selbst wenn es paradox klingt: Auch schlechtes Wetter kann schön sein.

Daten und Fakten

Typ: Regenwanderung
Dauer: 1,5 bis 2 Stunden
Startpunkt: Talstation Sonnenkopfbahn, Klostertal
Ausrüstung: Schuhe mit guter Profilsohle, wetterfeste Kleidung, bei Bedarf Wanderstöcke
Einkehrmöglichkeit: Bergrestaurant Sonnenkopf
Anmerkung: Moore und Feuchtwiesen sind hochsensible Lebensräume, man sollte daher (!) um sie herumgehen, um die Pflanzendecke zu schonen. Jeder Tritt kann fatale Folgen haben!
ÖffIs: Buslinie 720 ab „Bludenz Bahnhof“ bis „Wald Sonnenkopfbahn“

Zumindest, wenn draußen nicht gerade ein verheerendes Unwetter herrscht, können Regen und dicke Wolken durchaus Vorteile mit sich bringen: Beliebte Wege sind dann oft menschenleer und die Natur selbst kommt bei Nieselregen oft so richtig schön zur Geltung. Wenn dunkle Tannenwipfel scheinbar an den tief hängenden Wolken kratzen und Regentropfen Wasserperlen auf grünen Blättern bilden, während vom Waldboden ein aromatischer Duft aufsteigt, dann herrscht eine ganz besondere Stimmung. Die Sonne und der azurblaue Himmel sind verdeckt und können sozusagen niemandem die Show stehlen. Stattdessen dominieren Grau- und Grüntöne.

Wolkenverhangener Wald (Bild: Bergauer)
Wolkenverhangener Wald
Ein Wiesenbach (Bild: Bergauer)
Ein Wiesenbach

„Moody landscape“ („launische Landschaft“, im Sinne von „stimmungsvoll“) nennt sich eine eigene Kategorie in der Fotografie. Meist handelt es sich dabei um Aufnahmen naturnaher, ursprünglicher Landschaften im Regen, bei Nebel, nach dem ersten Schneefall oder bei Einbruch der Nacht. Dunkle, gedeckte Farben dominieren die Bilder, Berge oder Bäume bleiben oft schemenhaft. Dem Fotografen geht es vor allem darum, die Stimmung einer Szenerie einzufangen beziehungsweise beim Betrachter ein Gefühl auszulösen, das irgendwo zwischen sanfter Melancholie und Sehnsucht liegt.

Die Touren immer dem Wetter anpassen
Natürlich ist die Überwindung, sich bei Nieselregen ins Freie, inmitten dieser grau-schönen Landschaft, zu begeben größer, als sich künstlerische Fotos auf dem PC anzuschauen. Doch ein Ausflug lohnt sich. Natürlich sollte man sich bei schlechtem Wetter keine schwierige Gipfelbesteigung vornehmen, aber es gibt genügend kleine und große Runden im Ländle, die sich auch bei trüber Witterung problemlos bewältigen lassen. Wichtig ist eine gute Outdoor-Jacke, die den Spagat zwischen Wetterschutz und Atmungsaktivität schafft. Viele Wanderschuhmodelle verfügen ohnehin über eine gewisse Wasserresistenz. Ist es kühl, dann empfiehlt es sich, eine Thermoskanne mit Tee einzupacken und schon es kann losgehen.

Eine einfache Tour führt beispielsweise auf den Sonnenkopf im Klostertal. Die meisten Wanderungen starten zwar bei der Bergstation, aber an einem Tag mit wechselhafter Witterung ist diese Variante eine gute Alternative - sie ist sportlich durchaus fordernd, führt aber nicht durch offenes, hochalpines Gelände.

Gestartet wird am Parkplatz der Sonnenkopfbahn (Wald am Arlberg), wo hinter der Talstation die Forststraße verläuft. Diese führt in großzügigen Serpentinen bergan und wird gerne auch von E-Bike-Fahrern genutzt. Immer wieder bietet sich die Möglichkeit, auf markierte, schmale Waldpfade auszuweichen. Diese gestalten sich sehr abwechslungsreich und führen unter dem Schutz der Bäume durch üppigen Farnbewuchs und vorbei an Moortümpeln. Etwa ab der Hälfte verläuft der Weg für Fußgänger wahlweise auch entlang der Skipiste, hier wird es mitunter etwas steil.

Hochmoorlandschaft am Sonnenkopf (Bild: Bergauer)
Hochmoorlandschaft am Sonnenkopf
(Bild: Bergauer)

Alpine Vegetation und kleine Hochmoore
Dafür finden sich am Pistenrand eine Vielzahl von Vertretern der Alpenflora wie etwa Disteln, Erika, Glockenblumen und verschiedene Beerensträucher. Heidelbeerstauden und Moose sind Anzeiger für saure Böden. Am Sonnenkopf finden sich noch einige kleine Hochmoore mit der für sie typischen, speziell angepassten Tier- und Pflanzenwelt. Bei guter Witterung lassen sich beispielsweise zahlreiche Libellen beobachten, die über den kleinen Tümpeln ihre Runden drehen. Bei nasser Witterung machen die Insekten Pause, dafür kann man mit etwas Glück dem ein oder anderen Laubfrosch oder einem Alpensalamander begegnen. Nach rund zwei Stunden ist die Bergstation erreicht und es wartet eine wohlverdiente Einkehr im Bergrestaurant Sonnenkopf (1850 Meter).

Purpurlattich (Bild: Bergauer)
Purpurlattich

Pflanzenportrait

Der Purpurlattich wird auch Hasenlattich oder Purpur-Hasenlattich genannt und gehört zur Familie der Korbblütler. Die ausdauernde krautige Pflanze erreicht Wuchshöhen von bis zu 150 Zentimeter. Die Laubblätter sind im Umriss länglich-lanzettlich, die Oberseite ist grün, die Blattunterseite grau bis blaugrün. Die Blütezeit des Purpurlattich erstreckt sich von Juli bis August, die Pflanze bildet dabei viele, körbchenförmige Teilblütenstände aus. Die Körbchen enthalten fünf bis acht Hüllblätter und nur zwei bis fünf rötliche bis purpurfarbene oder violette Zungenblüten. Bestäuber sind Bienen, Hummeln, Fliegen und Käfer - bei ausbleibendem Insektenbesuch ist auch eine spontane Selbstbestäubung möglich. Der Purpurlattich ist eine Schatten- bis Halbschattenpflanze und wichtiges Wildfutter. Er gedeiht meist in kraut- und grasreichen Bergmischwäldern auf neutralen bis mäßig sauren Böden.

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