Mit 500 Österreichern

Sturm! Weltgrößtes Pfadfindercamp abgebrochen

Ausland
07.08.2023 20:14

Bangen um fast 500 heimische Scouts, die derzeit am weltweit größten Pfadfindertreffen, dem sogenannten Jamboree in Südkorea, ihre Zelte aufgeschlagen haben! Denn sie müssen vor dem herannahenden Taifun „Khanun“ in Sicherheit gebracht werden. Die Regierung vor Ort ordnete die frühzeitige Räumung des Events in Saemangeum, einem Wattenmeergebiet auf der Halbinsel, an. Zuvor hatte den Jugendlichen eine Hitzewelle zugesetzt. Am Montagabend wurde bekannt, dass das Lager komplett abgebrochen wird.

„Alle unsere Schützlinge sind wohlauf. Die Evakuierung der etwa 43.000 Mädchen und Burschen durch die südkoreanischen Organisatoren verläuft ruhig und sektorenweise“, beruhigte Markus Höckner, der Bundesgeschäftsführer der rot-weiß-roten Pfadis in Wien, alle besorgten Eltern gegenüber der „Krone“.

Österreicherin vor Ort: „Sicherheit geht vor“
„Wir haben gerade erfahren, dass das Lager aufgelöst wird und gehen kein Risiko ein. Die Jugendlichen sind natürlich enttäuscht und wären gerne bis zum Ende geblieben. Aber sie freuen sich schon auf das, was in der Hauptstadt Seoul auf sie zukommt. Es gibt ein spannendes Alternativprogramm. In jedem Fall geht Sicherheit vor. Aber den Kindern und Jugendlichen geht es allen gut“, betonte Lisa Prior, die als Vizepräsidentin der Pfadfinderinnen und Pfadfinder Österreichs und Kontingentleiterin des diesjährigen Jamboree vor Ort ist. 

Es gebe eine sehr enge Zusammenarbeit mit der österreichischen Botschaft in Seoul, die den Betroffenen insgesamt zwölf Busse zur Verfügung stellt, um bei der Abreise zu helfen.

Noch eine Nacht in Zelten
Geplant ist, dass die 500 Pfadfinder im Alter von 14 bis 18 Jahren noch eine Nacht in ihren Zelten verbringen, bevor es nach Seoul geht. In einem Hotel in der Hauptstadt des Landes wäre ohnehin ein Folgeprogramm geplant gewesen, dieses werde nun verlängert, so Prior. Flüge in die Heimat würden nicht vorgezogen. Für 12. August seien die ersten Flüge gebucht, die letzte Partie des Lagers fliege am 16. August.

Das World Scout Jamboree an der Westküste Südkoreas sollte ursprünglich bis zum 12. August dauern. Der Weltverband rief die Regierung auf, die Pfadfinder bis zur Rückreise in ihre Heimatländer nach Kräften zu unterstützen.

Unwirtliche Verhältnisse, doch Pfadfinder blieben
Eine andauernde Hitzewelle in Südkorea hatte das Pfadfindertreffen in Saemangeum bereits seit dem Beginn am 1. August geplagt. Der Weltverband hatte sich deshalb schon Ende der vergangenen Woche für eine vorzeitige Beendigung ausgesprochen. Die meisten Landesverbände - darunter das österreichische Kontingent - entschieden jedoch, zu bleiben. Tausende von Teilnehmern aus Großbritannien, den USA und Singapur verließen bereits vor der endgültigen Absage das Camp.

Erst Hitzewelle, dann Regen, jetzt Taifunwarnung
„Es ist nicht optimal gestartet mit sehr viel Regen, der Lagerplatz war sehr feucht und gatschig. Dann kam die Hitzewelle, das ist leider so, und jetzt die Taifunwarnung“, so Prior. Die Kinder und Jugendlichen hätten aber immer Spaß gehabt und auch bis zuletzt Ausflüge, etwa ans Meer, unternehmen können.

Die Verantwortlichen hätten auch viele klimatisierte Busse oder Zelte zur Verfügung gestellt und Wasser verteilt. Trotzdem habe Prior gemerkt, dass die Teilnehmenden mehr Ruhe und Erholung gebraucht hätten als bei Camps zuvor.

43.000 Teilnehmende aus aller Welt
Nach Angaben des Wetteramts in Südkorea bewegt sich derzeit der starke Taifun nordwärts in Richtung der koreanischen Halbinsel und könnte dort am Donnerstag im Südosten auf Land treffen. Es wird mit heftigen Winden und starken Regenfällen gerechnet.

Das Camp, zu dem sich mehr als 43.000 Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus 158 Ländern angemeldet hatten, fand auf einem dem Meer abgewonnenen Gebiet statt. Saemangeum bat für die Teilnehmer, die in mehr als 20.000 Zelten untergebracht waren, keinen natürlichen Schatten. Südkorea steht unter dem Einfluss einer schweren Hitzewelle mit Temperaturen von über 30 Grad Celsius und sogenannten Tropennächten, in denen es sich derzeit nur geringfügig abkühlt. Das Weltpfadfindertreffen findet alle vier Jahre statt.

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