Seit Stunden hält der Starkregen vor allem im Süden der Steiermark an und beschäftigt die Feuerwehren. 600 Einsätze waren seit Mitternacht zu verzeichnen - es handelt sich vor allem um überflutete Keller und überschwemmte Straßen.
Es regnet und regnet und regnet. Vor allem im Süden der Steiermark sind in den vergangenen Stunden unglaubliche Mengen an Wasser auf die Erde geprasselt: In Leibnitz etwa sind seit Donnerstagabend rund 90 Liter Wasser pro Quadratmeter gefallen. Von Deutschlandsberg bis Feldbach war es nicht viel weniger. Vielerorts wurden Keller überflutet und Straßen überschwemmt, die Feuerwehr ist im Dauereinsatz. Rund 600 Einsätze wurden seit Mitternacht in den Bezirken Deutschlandsberg, Leibnitz und der Südoststeiermark verzeichnet.
„Einsätze häufen sich“
Aus Deutschlandsberg etwa berichtet Hans Jürgen Ferlitsch vom Bereichsfeuerwehrverband: „Seit 2.27 Uhr in der Nacht werden die Feuerwehren oft zeitgleich zu mehreren Hochwasser-Einsätzen alarmiert. Meist handelt es sich bei den Einsatzaufträgen um überflutete Keller oder Straßen. Diese werden sukzessive abgearbeitet. Auch Sandsäcke werden vorbereitet. Besonders betroffen sind die Gemeinden Eibiswald und Wies, aber auch rund um die Ortschaft Trag in der Gemeinde Bad Schwanberg häufen sich die Einsätze."
Auch erste Hangrutschungen hat es laut Feuerwehr in Feldbach und Voitsberg schon gegeben und einzelne Bäche sind über die Ufer getreten. Besonders die Pegelstände des Saggaubaches, des Schwarzaubaches und der Weißen Sulm hat man bei der Landeswarnzentrale im Blick. Teilweise wurde hier sogar der Stand eines 100-jährigen Hochwassers überschritten.
Wegen der Überflutungen sind aktuell auch zahlreiche Straßen gesperrt: zum Beispiel die B66 (Gleichenberger Straße) im Bereich Bad Gleichenberg und die B74 (Sulmtal-Straße) zwischen Heimschuh und Fresing wegen Hangrutschungen und Überschwemmungen im Ortsgebiet von Heimschuh.
Wittmannsdorf schwer getroffen
Besonders getroffen hat es in der Steiermark den Ort Wittmannsdorf in der Gemeinde St. Peter am Ottersbach. Viele Straßen und Keller sind hier überflutet, einige Anrainer müssen ihre Häuser sogar verlassen. „Der halbe Ort steht unter Wasser“, berichtet „Krone“-Fotograf Sepp Pail.
Auch im Schweinestall von Johannes Neubauer steht das Wasser 20 Zentimeter hoch: „Wir mussten bereits Futtermittel vor dem Wasser in Sicherheit bringen. Jetzt beobachten wir die Situation, aber wenn das Wasser noch weiter steigt, müssen wir die Tiere evakuieren“, erklärt Neubauer.
Regen bleibt uns vorerst erhalten
Und der Regen bleibt uns wohl noch ein paar Tage erhalten. Die Meteorologen von GeoSphere Austria haben nun sogar eine Wetterwarnung ausgesprochen: „Bis Samstagabend kommen in vielen Regionen etwa 30 bis 60 Liter Regen pro Quadratmeter zusammen. Vereinzelt kann es durch eingelagerte Gewitter aber auch deutlich mehr regnen“, sagt Hannes Rieder von der GeoSphere Austria, „besonders im Süden Österreichs sind daher weitere Überschwemmungen und Muren zu erwarten, da die Böden durch den Regen der letzten Zeit schon gesättigt sind.“ Erst ab Mitte der kommenden Woche soll es dann wieder sommerlicher werden.
So schlimm wie Kärnten hat es die Steiermark aber nicht erwischt, dort musste ja in einigen Regionen sogar Zivilschutzalarm ausgelöst werden.
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