Die 21-jährige Linzerin Christina Gebauer startet gerade mit Beratungen zum Ausmisten, Ordnung machen und sich auch in Zukunft daran halten, richtig duch. Bald gibt‘s ihren Service auch online.
„Ich habe einen ganzen Schrank voll nichts zum Anziehen!“ Wer kennt dieses Sprichwort nicht - und das Gefühl, unzufrieden mit der Auswahl vor dem eigenen Kasten zu stehen. Christina Gebauer aus Linz weiß jedenfalls, wovon sie redet. Denn sie hat vier Jahre in einem Modegeschäft in Freistadt gearbeitet und - nicht nur deshalb - jede Menge Kleidung samt Accessoires angehäuft.
Professionelle Beratungen seit knapp einem Jahr
Vor drei Jahren fällte die Jungunternehmerin und ausgebildete Mentorin den Entschluss, im großen Stil aufzuräumen. Und, dass sie ihre Techniken auch an andere weitergeben möchte. Unter dem Namen „Schrankwunder: Chaos aus! Ordnung an!“ bietet Christina seit März 2022 professionell Beratungen an. Unternehmerinnen und auch „normale Hausfrauen“ gehören zur Zielgruppe der Schrankwunder-Initiatorin, die auch noch als Pädagogin arbeitet. Im Schnitt zwei- bis dreimal pro Monat rückt Christina inzwischen aus, um woanders aufzuräumen - Tendenz steigend. „Davor verschaffe ich mir über Telefon, Zoom oder Fotos einen ersten Eindruck“, so die 21- Jährige.
Vom Kleiderkasten ausgehend durchs ganze Haus
Zwischen zwei und vier Tagen ist Christina meist bei ihren Kunden (vorwiegend Frauen) beschäftigt. Sorgfältig wird meist von Kleidern, Taschen und Schuhen ausgehend das gesamte Haus aufgeräumt und dabei individuell mit Ordnungssystemen ergänzt. Mittlerweile hat Christina schon fast in allen Bundesländern jemanden beraten. Auch in Deutschland hat sie kürzlich Kästen aufgeräumt.
Zuerst kommt weg, was nicht mehr gebraucht wird
Wer ein „Schrankwunder“ bucht, sollte sich darauf einstellen, zuerst ausmisten zu müssen. Durch Fehlkäufe verliere man häufig den Überblick. Alles, was über einen längeren Zeitraum nicht getragen oder genutzt wurde, kann weg. „Für Stücke, zu denen man eine starke emotionale Bindung hat, gibt es weiterhin einen Platz, etwa in einer Erinnerungsbox“, sagt Gebauer. Christinas jüngste Kundschaft war erst acht Jahre alt und hat sich ein „Schrankwunder wie bei ihrer Mama“ gewünscht. Die älteste Dame, die Christina besucht hat, war 77 Jahre. „Sie schreibt mir öfters, dass sie sich konsequent an meine Ideen hält“, ist Christina überzeugt, mit ihren Aktionen auch längerfristig Ordnung zu schaffen. Dann zahlt sich auch die Investition aus: Ein eintägiges Mentoring mit bis zu zehn Stunden kostet 960 €. Künftig will Christina auch Online- Beratungen anbieten, die über zwei bis vier Wochen laufen.
Aufräum-Ratgeber mit allgemeinen Tipps gibt es jede Menge, aber jeder Kasten ist individuell. Darum schaue ich mir alle Schränke persönlich an.
Bild: Markus Wenzel
Wer seinen Schrank aufräumen will, sollte einige Tipps befolgen:
- Vorbereitung ist wichtig: Wer mit dem Aufräumen des Kleiderschranks beginnt, sollte genügend Zeit dafür einplanen. Zuerst soll man sich einen Überblick über den gesamten Besitz verschaffen. Dazu zählen Kleidung, Schuhe, Taschen, Accessoires und Schmuck. Wichtig ist, dass alles aus dem gesamten Haus zusammengetragen und nach Kategorien sortiert wird, bevor es losgeht.
- Boxen für mehr Überblick: Wer aussortiert, sollte jedes Stück angreifen und sich fragen, ob es noch benötigt wird. Für Stücke mit emotionalem Wert kann eine Erinnerungsbox angelegt werden. Generell empfiehlt Christina Gebauer, mit Ordnungskisten das Bestmögliche aus seinem Schrank herauszuholen. Und: Wer schon alles ausräumt, kann gleich überall staubwischen!
- Wie bleibt die Ordnung? Wer langfristig von der geschaffenen Ordnung profitieren will, sollte täglich zehn bis 15 Minuten investieren, um Kleidung wieder einzuräumen. Alle Stücke brauchen dabei ihren fixen Platz, dann ist es leichter. Bevor man sich etwas Neues kauft, sollte man sich überlegen, ob die Kleidung gebraucht wird oder es nur ein emotionales Bedürfnis ist, sie zu kaufen.
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