Blutbad mit drei Toten

Tatverdächtiger in Bayern ist Sportschütze

Ausland
29.07.2023 20:44

Der Mann, der am Freitagabend in Bayern drei Menschen erschossen haben soll, ist Sportschütze. Vor der Tat soll es zu einem Nachbarschaftsstreit gekommen sein. Einen Tag nach dem Blutbad gab die Polizei nun erste Ermittlungsergebnisse bekannt.

Der Deutsche besitze mehrere unterschiedliche Waffen, für die er auch eine Erlaubnis habe. Nach den bisherigen Erkenntnissen der Polizei erschoss der 64-Jährige am Freitagabend im Flur eines Mehrfamilienhauses eine 49-Jährige und ihren 52-jährigen Ehemann. Zudem tötete er eine 72-Jährige mit einem Schuss durch die Wohnungstür. Zwei weitere Menschen in dem kleinen Ort Langweid am Lech (Bayern) wurden durch Schüsse schwer verletzt. Sie kamen ins Krankenhaus, schweben aber nicht in Lebensgefahr.

Zwischen dem ersten und dem zweiten Tatort liegen mehrere hundert Meter. Ein Verletzter soll aber mit einem der Todesopfer verwandt sein. Zuvor soll es einen Streit in der Nachbarschaft gegeben haben. Wieso dieser derart eskalierte, ist noch Gegenstand der Ermittlungen.

Der Mann, der am Freitagabend in Bayern drei Menschen erschossen und zwei weitere verletzt haben soll, ist Sportschütze (Archivbild). (Bild: APA/dpa/Nicolas Armer)
Der Mann, der am Freitagabend in Bayern drei Menschen erschossen und zwei weitere verletzt haben soll, ist Sportschütze (Archivbild).

Waffen sichergestellt
Direkt nach der Tat war der Verdächtige mit seinem Auto geflohen. Die Polizei konnte ihn aber stellen und festnehmen, wobei er keinen Widerstand leistete. Die Beamtinnen und Beamten fanden im Auto des Verdächtigen zwei Kurzwaffen und stellten auch in seiner Wohnung Waffen sicher. Am Samstag sollte er vor einen Ermittlungsrichter kommen. Er sitzt bereits in Untersuchungshaft.

Die Initiative „Keine Mordwaffen als Sportwaffen“ forderte nach der Gewalttat ein Verbot tödlicher Sportwaffen. Das Risiko sei nicht beherrschbar, sagte der Sprecher der Initiative. Das deutsche Waffenrecht sei generell zu lasch. Die gleichen Waffen wie bei den Attentaten in Erfurt (2002), Winnenden (2009), Hanau (2020) und Hamburg (2023) seien grundsätzlich für jede Sportschützin und jeden Sportschützen problemlos zu erwerben.

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann erteilte dieser Forderung jedoch sogleich eine Absage. Zunächst müssten die Hintergründe der Tat eruiert werden. Deutschland habe bereits eines der strengsten Waffengesetze in Europa. „Die allermeisten Straftaten, bei denen Schusswaffen verwendet werden, werden ohnehin nicht mit legalen, sondern mit illegalen Waffen begangen“, sagte er.

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