340.000-$-Forderung

Twitter-Follower behalten: Firma klagt Ex-Mitarbeiter

Web
03.01.2012 10:26
Eine Internetfirma in den USA verklagt - vermutlich zum ersten Mal - einen ehemaligen Mitarbeiter wegen Twitter-Anhängern. Der Mann hat etwa 17.000 Follower seines Firmenaccounts beim Kurznachrichtendienst "mitgenommen", indem er den Zugang nach dem Jobwechsel umbenannte. Das Unternehmen verlangt nun 340.000 US-Dollar, umgerechnet über 261.800 Euro, Schadenersatz.

PhoneDog LLC hat bereits im Juli Klage gegen den ehemaligen Mitarbeiter Noah Kravitz eingereicht, wie nun bekannt wurde. Er hatte zuvor seit 2006 für das Internetunternehmen, das mobile Geräte bewertet, gearbeitet.

PhoneDog verlangt für jeden Twitter-Follower 2,50 US-Dollar pro Monat, für die eingeklagten acht Monate macht das insgesamt stolze 340.000 US-Dollar. Schließlich handle es sich bei den Twitter-Anhängern um eine Kundendatenbank - und diese sei Eigentum des Unternehmens. Kravitz habe den Twitter-Namen eigenmächtig von "PhoneDog-Noah" in "noahkravitz" umbenannt und die 17.000 Follower widerrechtlich behalten.

Ex-Mitarbeiter sieht Rachekampagne
Kravitz arbeitet mittlerweile für eine konkurrierende Website, die beinahe 24.000 Twitter-Follower hat. Er gibt vor Gericht an, den ehemaligen PhoneDog-Account vor allem für Persönliches genutzt zu haben, etwa für Kommentare zu Sportveranstaltungen und Popkultur. Zudem habe er sogar nach dem Verlassen der Firma via Twitter für PhoneDog-Gewinnspiele geworben. Ein Dorn im Auge sei sein Twitter-Account der Firma erst, seit er diese im Juni wegen ausstehender Gehälter verklagt habe. Vorher habe PhoneDog nichts an seinem umbenannten Twitter-Zugang und seinen Anhängern auszusetzen gehabt, so Kravitz.

Patentrechtsanwalt hält Klage für wenig aussichtsreich
Gegenüber "Time" sagte Steve O'Donnell, ein auf Patentrecht und geistiges Eigentum spezialisierter Anwalt, er habe noch von keinem ähnlichen Fall gehört. Zudem bezweifle er, ob ein Follower tatsächlich 2,50 Dollar wert sei. Man können schließlich Hunderte Anhänger sammeln, wenn man nur lang genug warte, zudem herrsche auf Twitter ein ständiges Kommen und Gehen.

Eine Anhörung zum Fall soll noch im Jänner in San Francisco stattfinden.

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