Susanna Bihari und Ulf Dückelmann - zwei Theatermacher, die in Wien leben - machen im oberösterreichischen Freistadt aus Schillers „Räuber“ ein heutiges Stück über Radikalisierung. Die Uraufführung ist heute, Donnerstag, in einer Messehalle.
Die leer geräumte, mit Scheinwerfern und Theaterrauch geflutete Messehalle in Freistadt macht seit einigen Jahren Platz für Stücke am Puls der Zeit.
Schiller neu gedacht
Hier haben die Schauspielerin Susanna Bihari (Innsbruck, Wien) sowie der Regisseur Ulf Dückelmann (Pregarten, Wien) mit dem biennalen Festival „Theaterzeit“ eine Tradition aufgebaut, in der Klassiker in topaktuelle Bühnenereignisse umgegossen werden. Heute, Donnerstag, hat hier „Der verlorene Sohn“ frei nach Schillers „Die Räuber“ die Uraufführung.
Verstrickung und Gier
„Wir zeigen die Verstrickung von Menschen mit verschiedenen Hintergründen“, lässt Bihari im „Krone“-Talk durchblicken. „Alle Figuren agieren selbstbereichernd: Es gibt politische Geschäftemacherei, Korruption, den Missbrauch sozialer Medien und auch die Unzufriedenheit mit eingeschlafenen demokratischen Systemen.“ Und es wird gezeigt, dass Radikalisierung auch in Unternehmerfamilien vorkommt, familiäre Beziehungsgeflechte geraten zudem in Schieflage.
Literatur zweiter Schwerpunkt
Bihari hat eine der Hauptrollen in der Aufführung, die 150 Minuten überspannen wird: „Es gibt viele Ebenen, die alle ineinander verwoben sind, die Spannung nimmt immer mehr zu“, sagt sie. Auch Videos werden in die Inszenierung verquickt.
Die Premiere ist zugleich der Auftakt für das Theaterzeit-Festival, das bis 5. August dauert und neben dem Stück auch ein „Literarisches Menü“ mit renommierten Stimmen der Gegenwart serviert. Es lesen und diskutieren u. a. Monika Helfer, Michael Köhlmeier, Tarek Leitner, David Wagner.
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