10.000 Meter-Farce

„Ist die EM und kein Wald- und Wiesen-Sportfest“

16.07.2023 17:58

Das gibt es doch nicht! Österreichs 10.000-Meter-Läuferin Lisa Redlinger beendet ihre Rennen bei der U23-Europameisterschaft im finnischen Espoo versehentlich eine Runde zu früh nach nur 9600 Meter. Während die 20-jährige Vorarlbergerin bittere Tränen der Enttäuschung weinte, ärgerte sich VLV-Sportdirektor Sven Benning gewaltig.

Bittere Tränen der Enttäuschung vergoss TS Lustenau-Athletin Lisa Redlinger, nachdem sie bei der U23-EM in Espoo (Fin) das 10.000-Meter-Finale versehentlich bereits nach 9600 Meter eine Runde zu früh beendet hatte. „Ich habe nicht mitbekommen, dass ich zwei Mal überrundet wurde, daher habe ich aufgehört“, erklärte die 20-Jährige, die in den USA studiert. „Aus dem Fehler lerne ich, das wird mir nicht mehr passieren.“

Kein Glück mit Großevents
Besonders bitter: Bereits 2021 hatte sie sich für die Crosslauf-EM qualifiziert, verpasste ihr Debüt auf der internationalen Bühne aber aufgrund eines Ermüdungsbruchs im Oberschenkel. In Espoo holte sie diese Premiere nun zwar nach, allerdings geht sie mit einem „DNF“ - „Rennen nicht beendet“ in die Statistik ein.

Sven Benning

(Bild: zVg)

Benning sauer auf Kampfrichter
Für großen Frust sorgte der Vorfall bei VLV-Sportdirektor Sven Benning, der in Finnland vor Ort war. Allerdings richtete sich sein Ärger nicht gegen Redlinger. „Wir sind hier ja nicht bei einem Wald- und Wiesensportfest, sondern immerhin bei einer U23-EM“, polterte Benning. „Hier gibt es Kampfrichter, deren Aufgabe es unter anderem ist, die gelaufenen Runden der Athletinnen zu zählen und ihnen auch mitzuteilen, wie viele Runden sie noch zu laufen haben. Bei einem Großevent darf so etwas definitiv nicht passieren und mir tut es für Lisa sehr leid.“

Anna Mager

(Bild: ÖLV/Coen Schilderman)

Magers Scheinbein ist angeschlagen
Wenig erfreuliche Neuigkeiten gab es auch von Anna Mager: Am Tag nach ihrem Sturz im 400m-Hürden-Semifinale verspürte die 21-Jährige Schmerzen im Schienbein. „Anna wird sich nach dem Rückflug ins Ländle am Montag genauer untersuchen lassen“, erklärte Benning.