Bei der aktuellen Debatte um die steirischen Pflegereform geben alle Beteiligten kein allzu gutes Bild ab.
„Zwischenmenschlicher Verkehr - besonders mithilfe von Sprache oder Zeichen.“ So definiert der Duden das Wort „Kommunikation“. Nachdem der Versuch mit der Sprache eher suboptimal gelaufen ist, könnten die Verantwortlichen es nun ja mit Zeichen versuchen. Rauchzeichen zwischen Grazer Burg und Rathaus würden der Debatte um die Sozialhilfe-Reform zumindest eine gewisse Originalität verleihen. Der aktuelle Eiertanz ist nämlich vor allem eines - hochgradig peinlich.
So fühlen sich die Spitzen der Stadt Graz rund um Bürgermeisterin Elke Kahr und Finanzstadtrat Manfred Eber bei der Reform übergangen. Mit der Stadt habe es nie Gespräche gegeben, von „Geheimverhandlungen“ war zu lesen. Die übrigen 285 steirischen Gemeinden verfügen offenbar über störungsfreiere Kommunikationskanäle zur Grazer Burg bzw. zu ihren Interessensvertretungen Gemeinde- und Städtebund.
„Stimmt nicht“
Am Dienstag meldete Stadtrat Eber nach einem Treffen mit Städtebundchef Kurt Wallner, dass der Städtebund die Vereinbarung mit dem Land nicht unterschreiben wird. „Stimmt nicht“, sagte gestern der Leobner Bürgermeister. Er wolle den Grazer Vorschlag (Ausarbeitung einer neuen Studie) aber im Hauptausschuss nächste Woche zur Abstimmung bringen.
Zur Erinnerung: Es geht in dem traurigen Schauspiel um die Finanzierung der Sozialhilfe in der Steiermark. Geld, auf das viele Menschen dringend angewiesen sind. Höchste Zeit also, dass sich alle Beteiligten darauf besinnen, wofür sie durchaus gut bezahlt werden, nämlich ihren Job zu machen.
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