Thunberg bei Protest
Klima-Finanzgipfel endete ohne Verpflichtungen
Der Pariser Gipfel für einen Klima-Finanzpakt ist ohne neue gemeinsame Verpflichtungen zu Ende gegangen. Ungefähr zwei Dutzend Staats- und Regierungschefs sprachen sich für eine CO₂-Steuer auf die Schifffahrt aus. 40 Teilnehmende waren sich einig, dass die internationale Finanzarchitektur reformiert werden müsse.
„Das Finanzsystem muss effizienter und gerechter werden“, sagte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron am Freitag. Zudem appellierte er an die Regierungen der USA, Chinas und mehrerer europäischer Staaten, sich ebenfalls an einer CO₂-Steuer auf die Schifffahrt zu beteiligen. „Eine internationale Steuer funktioniert nur, wenn alle mitmachen.“ Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz sprach sich unter anderem dafür aus, Rohstoffe verstärkt in den Ländern zu verarbeiten, in denen sie gefördert würden. Es sei wichtig, „dass nicht alles, was aus dem Boden geholt wird, verschifft wird, und das wenige, was man braucht, irgendwo auf der Welt aus den Steinen geholt wird“, sagte er.
Die Steuer auf die Schifffahrt sei ein „erwägenswerter Vorschlag.“ Dabei müssten jedoch die Interessen von Inselstaaten berücksichtigt werden, die zum Teil nur über große Distanzen per Schiff erreichbar sind, etwa in Ozeanien. Gesprächsinhalte waren bei dem Gipfel zudem eine Pause bei der Rückzahlung von Schulden, wenn ein Land von einer Klimakatastrophe betroffen ist und Gelder für Klimaschutz in ärmeren Ländern. Geladen hatte Macron, um Staaten zu helfen, die vom Klimawandel besonders betroffen sind. Österreich war am Donnerstag durch Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP) vertreten.
Klimaschützer protestierten
Klimaschützerinnen und Klimaschützer kritisierten zu geringe Fortschritte. Die Schwedin Greta Thunberg forderte etwa den Ausstieg aus der Finanzierung von Öl und Gas. Die reichen Staaten und ihre Banken müssten die Abkehr von fossilen Brennstoffen finanzieren. Thunberg und andere Aktivistinnen sowie Aktivisten bildeten ein menschliches Dollarzeichen auf dem Place de la République in Paris.
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