David gegen Goliath in einem Wirtschaftskrimi zwischen Steiermark und Rumänien. Es geht um rund 23 Millionen nicht ausgezahlte EU-Fördergelder für ein Photovoltaik-Projekt. Ein junger heimischer PV-Unternehmer, dessen Existenz bedroht ist, klagt jetzt das „mafiöse politische System“ im osteuropäischen Land an.
Nein, Julian Kalcher, der mit jungen 21 Jahren das Solar-Unternehmen „Apfelland Energie“ in der kleinen steirischen Gemeinde St. Rupprecht/Raab gegründet hat, ist kein Träumer. In seinem Kundenbuch stehen internationale Top-Konzerne wie Magna oder Siemens. Er liefert PV-Anlagen für sauberen Sonnenstrom in die ganze Welt.
Top-Konzerne im Firmenbuch – dann kam Rumänien
Das Geschäft floriert – doch ein Deal mit Rumänen droht jetzt existenzbedrohend und zu einem wirtschaftlichen Desaster zu werden. Seit zwei Jahren kämpft der Jungunternehmer und Vater einer eineinhalbjährigen Tochter um mittlerweile – mit Zinsen – rund 23 Millionen Euro.
Jetzt sollen wir auf den Kosten sitzen bleiben? Wir kämpfen gegen das korrupte politische System in Rumänien. Das darf nicht Schule machen.

Julian Kalcher
Bild: Privat
Die Details in dem Wirtschaftskrimi: Kalcher lieferte Photovoltaik-Komponenten im Zuge des Groß-Projekts „Casa Verde“ für rund 7000 Hausdächer nach Rumänien. Dort wird diese Energieform zu 90 Prozent gefördert. Wohlgemerkt mit Mitteln aus dem EU-Fördertopf, den auch Österreich als Brüsseler Nettozahler fleißig befüllt. „Die Forderungsbestätigungen sind unstrittig dokumentiert. Anfänglich gab es auch noch Zahlungen. Doch als die politische Landschaft volatil geworden ist, nicht mehr“, schildert der steirische Firmenchef.

Verdacht: EU-Millionen für Wahlkampf zweckentfremdet
Es steht der auch von rumänischen Medien geäußerte Verdacht im Raum, dass der zur sozialistischen Partei PSD gewechselte Ex-Direktor der Umweltförderagentur die Gelder für den Wahlkampf zweckentfremdet hat.
Julian Kalcher will sich mit dem „mafiösen, korrupten politischen System“ aber nicht abfinden: „Wir kämpfen, das darf nicht Schule machen!“ Deshalb hat der bald 28-Jährige eine Anzeige bei der europäischen Staatsanwaltschaft, die auch Ermittlungen aufgenommen hat, erstattet. Da der Schaden in Österreich – auch eine Wiener Firma sowie ein deutscher Vertragspartner sind betroffen – entstanden ist, ist auch die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft eingeschaltet.
„Mein Dank gilt meinen Banken, Lieferanten und Geschäftspartner, die zu 100 Prozent hinter mir stehen und mir voll vertrauen, diesen Weg konsequent zu gehen. Auch als Vorbild für andere.“
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