„Neues Territorium“
Das war der Auslöser für das Blackout in Spanien
In ganz Spanien und Portugal ist am 28. April der Strom ausgefallen. Es kam zu massiven Verkehrsproblemen und dem Ausfall von Telekommunikationssystemen. Nun gibt es neue Erkenntnisse zu der Ursache.
Auslöser seien „lawinenartige Überspannungen“ gewesen, sagte der Präsident des Verbands Europäischer Übertragungsnetzbetreiber (Entso-E), Damian Cortinas. Bei einer Überspannung ist die elektrische Spannung in einem Netz zu hoch. Schutzsysteme schalten dann Teile des Netzes ab, was zu großflächigen Stromausfällen führen kann. Auslöser für ein solches Ereignis können etwa Blitzeinschläge, ausfallende oder ungenügende Schutzsysteme sowie eine Überversorgung an Strom sein.
„Das ist neues Territorium“, sagte Cortinas. Der Stromausfall sei der schwerwiegendste in Europa in den vergangenen 20 Jahren gewesen. „Der Blackout in Spanien war ein Weckruf für ganz Europa. Er zeigt, wie schnell fehlende Regeln und unklare Zuständigkeiten in einer hochkomplexen Energieversorgung zu massiven Problemen führen können“, teilte das österreichische Wirtschaftsministerium am Freitag mit.
Der Blackout in Spanien war ein Weckruf für ganz Europa. Er zeigt, wie schnell fehlende Regeln und unklare Zuständigkeiten in einer hochkomplexen Energieversorgung zu massiven Problemen führen können.
Österreichs Wirtschafts- und Energieministerium
Nicht auf erneuerbare Energie ausgerichtet
„In Spanien hat man über Jahre hinweg Netzanschlussbedingungen für Kraftwerke nicht aktualisiert. Diese waren beziehungsweise sind nicht auf die aktuelle Dynamik beziehungsweise Volatilität einer größtenteils erneuerbaren Erzeugungswelt ausgerichtet. Weitere Defizite bestanden in weit interpretierbaren Regularien (...)“, sagte APG-Vorstandssprecher Gerhard Christiner zu dem Untersuchungsbericht.
Wie berichtet, hatte sich am 28. April 2025 ein großflächiger Stromausfall auf der iberischen Halbinsel ereignet. Menschen steckten in Aufzügen, U-Bahnen und Zügen fest, strandeten auf Flughäfen, und konnten weder Internet noch Telefon verwenden. Krankenhäuser stiegen auf Notbetrieb mit Stromgeneratoren um, um die Patientinnen und Patienten zu versorgen. Ungefähr 24 Stunden nach dem Blackout hatten fast alle Menschen in Spanien und Portugal wieder Strom. Auch Südwestfrankreich und Marokko waren kurzzeitig betroffen.
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