Der chinesische Eigentümer des Türschloss-Herstellers Kiekert hat sich nun zu der angemeldeten Insolvenz geäußert. Man sei von den Anträgen des Managements „vollkommen überrascht“ worden und werde Geld bereitstellen.
Dies sei unter anderem auch dem vorläufigen Insolvenzverwalter Joachim Exner und dem Amtsgericht Wuppertal mitgeteilt worden, bei dem der Antrag gestellt worden war. Der Eigentümer Lingyun Industrial kündigte am Mittwoch an, „die notwendige Liquidität bereitzustellen, die Insolvenzgründe zu beseitigen und die langfristige Zukunft von Kiekert zu sichern“.
Wie berichtet, hatte der Autozulieferer, der auf Schließsysteme spezialisiert ist und die Auto-Zentralverriegelung erfunden hat, für die beiden zentralen inländischen Gesellschaften Insolvenz angemeldet (siehe Video oben). Dort arbeiten 700 Menschen von insgesamt 4500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern (an elf Standorten). Der Marktanteil liegt bei 21 Prozent, Kiekert rüstet nach eigenen Angaben jedes dritte Fahrzeug weltweit mit Schließsystemen aus.
Vorstandsvorstand will Chinesen loswerden
Vorstandschef Jerome Debreu sagte, dass die Insolvenz mit dem chinesischen Eigentümer zusammenhänge und dass man diesen loswerden müsse, um die Zukunft sicherzustellen. „Die Insolvenz ist die Konsequenz daraus, dass der chinesische Gesellschafter keine weiteren Mittel bereitgestellt und seine finanziellen Verpflichtungen im dreistelligen Millionenbereich nicht erfüllt hat.“
Die Insolvenz ist die Konsequenz daraus, dass der chinesische Gesellschafter keine weiteren Mittel bereitgestellt hat.
Vorstandschef Jerome Debreu erhebt Vorwürfe.
Der Gesellschafter sei von Sanktionen betroffen und verwehre den Zugang zu wichtigen Märkten und Finanzierungen. Lingyun gehört zur Norinco-Gruppe, die in Verbindung mit der chinesischen Armee steht und deshalb von den USA mit Sanktionen belegt wurde. Das hat laut Unternehmensangaben zu einem massiven Auftragsverlust in den Vereinigten Staaten geführt.
Debreu hatte Kiekert schon 2020 einmal saniert. Lingyuns Ausstieg sei entscheidend, um das 168 Jahre alte Unternehmen zu erhalten und das Wachstum zu beschleunigen, sagte er nun.

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