Wenn man mehr kontrolliert, findet man mehr. Diese Binsenweisheit gilt auch für Tiertransporte auf Oberösterreichs Straßen, über die der zuständige Landesrat Günther Steinkellner (FPÖ) Zahlen liefert. „Man muss in Zukunft den Kontrolldruck hoch halten“, meinen die Grünen Rudi Hemetsberger und Dagmar Engl dazu.
Die beiden grünen Landtagsabgeordneten haben von Landesrat Steinkellner eine Bilanz der Tiertransporte-Kontrollen in Oberösterreich seit dem Jahr 2016 verlangt. Die Antworten sind jetzt da. „In den Jahren 2021 und 2022 ist verstärkt kontrolliert worden und da hat man auch mehr gefunden“, erläutert der Grüne Rudi Hemetsberger. Von 2016 bis 2020 gab es jährlich zwischen 41.760 und 46.104 Kontrollen. 2021 waren es 47.730 und 2022 schon 57.531, wobei Schlachttiertransporte bei weitem der Schwerpunkt sind.
Tiere oft nicht mehr transportfähig
Was wurde am häufigsten beanstandet? „Die meisten Verstöße, die gefunden worden sind, betreffen die mangelnde Transportfähigkeit der Tiere. Da waren viele schon so schwach beisammen, dass das eine Verwaltungsübertretung war“, so Hemetsberger. In den Jahren 2016 bis 2022 gab es 269 Anzeigen. 2022 waren es 34 Anzeigen bei insgesamt 49 Zuwiderhandlungen. In 27 Fällen ging es um transportunfähige Tiere.
Schweinetransporte nehmen zu
„Spannend ist auch noch“, wie Hemetsberger sagt: „Bei den Rindern gibt es offensichtlich einen Rückgang bei den Transportzahlen. Ich vermute, dass das schon damit zu tun hat, dass der öffentliche Druck bei den Kälbertransporten relativ hoch ist. Hingegen steigen die Schweinetransporte aus der EU zu uns. Da muss man in Zukunft genauer hinschauen.“
„Hervorheben möchte ich das hohe Niveau der Tierkontrollen in unserem Bundesland. Die bekannte Qualität des Oberösterreichischen Tierkontrollwesen ist über die Landesgrenzen hinaus bekannt und geschätzt.“
Landesrat Günther Steinkellner (FPÖ)
Schwerpunktkontrollen im Mai
Der zuständige Landesrat Günther Steinkellner geht auch davon aus, dass die große Anzahl an Tiertransportkontrollen in Oberösterreich dazu beitrage, „die Zahl der Verwaltungsübertretungen verhältnismäßig gering zu halten“. Bei Schwerpunktkontrollen im heurigen Mai (2. bis 24. Mai 2023) wurden 40 Tiertransporte kontrolliert (darunter auch 3 Hundetransporte mit 8 Tieren). 16 Transporte konnten ohne Beanstandungen ihre Fahrt fortsetzen, bei 24 Transporten kam es allerdings zur Feststellung von Übertretungen, die unter anderem 12 Anzeigen und 28 Abmahnungen zur Folge hatten.
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