Wegen der Strompreiserhöhung der Kelag mussten Dienstagvormittag die beiden Vorstände Danny Güthlein und Reinhard Draxler dem Finanzausschuss des Kärntner Landtages Rede und Antwort stehen. Aber auch Finanzlandesrätin Gaby Schaunig wurde als Auskunftsperson geladen. Für die Opposition waren die Antworten zu wenig - sie poltert.
Die saftige Tariferhöhung der Kelag stand am Dienstagvormittag im Mittelpunkt des Finanzausschusses. Bevor die beiden Kelag-Vorstände von den Abgeordneten in die Mangel genommen worden sind, versuchten Güthlein und Draxler in ihrem Eingangsstatement die Motive für die Strompreisanhebung zu erklären.
„Das ist ein sehr komplexes Thema“, sagt Güthlein. Und einmal mehr verweist die Kelag darauf, dass es einfach nicht mehr möglich sei, den Strom so günstig an den Endkunden zu bringen. Grund dafür seien einfach die international gestiegenen Energiepreise.
Trotzdem sagen die beiden Vorstände, dass die Kelag für Versorgungssicherheit und Preisstabilität während der Energiekrise stehe. Lob gibt es von Draxler für den Bund: „Die Strompreisbremse hat gewirkt.“
Bei Aktiengesellschaften ist das Management und die Eigentümer gesetzlich ganz klar getrennt. Das ist auch bei der Kelag so. Da kann das Land nicht einfach was bestimmen.
Finanzlandesrätin Gaby Schaunig bei ihrem Eingangsstatement
Zu wenig Erklärung für einige Abgeordnete
Trotz der ausführlichen Erläuterungen der beiden Kelag-Bosse und Gaby Schaunig, war es für einige Ausschussmitglieder zu wenig. „Die Ausführungen waren interessant, aber leider das Thema verfehlt“, schießt FP-Klubobmann Erwin Angerer scharf gegen die beiden Vorstände des Kärntner Energiekonzerns: „Sie haben uns nicht erklärt, warum der Strompreis in Kärnten jetzt erhöht wird.“
Deshalb wollten die Freiheitlichen von den Draxler und Güthlein wissen, seit wann der Landesenergieversorger die Strompreiserhöhung geplant hat. „Die Märkte haben sich leider nicht entspannt, daher hat der Vorstand entschieden, dass wir kurz vor der Ankündigung die Erhöhung beschlossen haben“, sagt Güthlein.
Aber nicht nur die Blauen sahen sich zu wenig informiert. Auch Team Kärnten-Abgeordneter Karl Markut hatte einige Fragen an die Vorstände und Schaunig. Unteranderem ging es um den Rückkauf der Kelag. „Es gibt keine Verkaufsabsichten von anderen Eigentümern und daher haben wir auch keine Absichten Anteile zu übernehmen“, schildert Schaunig, die auch einen Verkauf von Landesanteilen an der Kelag ausschließt.
SPÖ schießt gegen Netztarif
Ganz im Einklang mit Landeshauptmann Peter Kaiser und Finanzreferentin Gaby Schaunig, die eine österreichweite Vereinheitlichung der Netztarife fordern, wollte Ausschussvorsitzender Günter Leikam (SPÖ) wissen, was eine Vereinheitlichung für Auswirkungen auf die Kelag hat. Draxler verwies einmal mehr auf die geografische Struktur Kärntens, eine klare Antwort blieb ausständig.
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