Die letzten Monate sah sich der Gründer des Corona-Testkit-Anbieters Michael Putz mit einem Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Wien konfrontiert. Die Vorwürfe wogen schwer: Untreue und Urkunden- bzw. Beweismittelfälschung. Übrig blieb von dem „persönlichen Rachefeldzug“ des Mitbegründers und Virologen Christoph Steininger aber nichts.
Aufatmen bei Lead-Horizon-Gründer Michael Putz: Die Staatsanwaltschaft stellte den gesamten Verfahrenskomplex gegen ihn ein. Ermittelt wurde gegen den Mehrheitseigentümer wegen Untreue, Urkunden- und Beweismittelfälschung sowie allfälliger Verstöße gegen das Verbandsverantwortlichkeitsgesetz. Zur Anzeige gebracht von Mitbegründer Christoph Steininger.
Ermittlungen wegen angeblich veruntreuter Firmengelder
Als einen „persönlichen Rachefeldzug“ des Virologen bezeichnet Putz die gegen ihn erhobenen Vorwürfe. Ihm wurde unter anderem unterstellt, er hätte in mehreren Fällen Gelder aus dem Unternehmen genommen, der Firma und anderen Eigentümern somit geschadet. Gegenstand der Ermittlungen waren außerdem großzügige Büroumbauarbeiten und externe Berater. Von den Anschuldigungen blieb im Endeffekt aber nichts mehr übrig: „Es ist keine Einstellung im Zweifel. Die Staatsanwaltschaft hält fest, dass es keinerlei Verdacht gibt“, betont Anwalt Günther Rebisant.
Ich bin sehr erleichtert, dass der Albtraum mit der Staatsanwaltschaft und den Anschuldigungen vorbei ist.
Lead-Horizon-Gründer Michael Putz
Michael Putz zur Verfahrenseinstellung: „Mir ist ein großer Stein vom Herzen gefallen. Die Vorwürfe waren durchaus schwer, die Herr Steininger hier erhoben hat. Das lässt einen nicht kalt.“ Die Wege mit dem Virologen würden sich sowieso bald trennen. „Der Zweck von Lead Horizon war, die Pandemie zu bekämpfen“, die sich nun dem Ende zuneigen würde, so der Unternehmer. Die Gesellschaft müsse dann liquidiert werden und werde beendet - „Das wird ein schöner Tag.“
Keine rechtlichen Schritte gegen Steininger
Der Fokus könne dann wieder auf neuen Projekten - speziell im Bereich der Heimtests - liegen. Rechtliche Schritte gegen Christoph Steininger wolle man nämlich nicht setzen: „Das hilft mir nicht. Der Schaden ist bereits entstanden. Ich will das ganze abschließen, vergessen und mit dem Herren nichts mehr zu tun haben“, zeigt sich Michael Putz nicht streitlustig.
Verfahren am Wiener Handelsgericht noch offen
Ganz abgeschlossen ist das Thema Gerichtsverfahren für Lead Horizon aber noch nicht. Das deutsche Unternehmen CoviMedical will den Kauf von ungefähr einer Million Test-Kits rückabwickeln. Das Verfahren beim Handelsgericht Wien ist dazu noch offen, man führe aber bereits Gespräche über eine mögliche Einigung.
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