Der neue SPÖ-Chef muss zeigen, ob er mehr kann als nur Reden schwingen. Er muss die Partei einen.
Ist er der von der SPÖ erhoffte Superheld oder nur ein Maulheld? Der neue rote Parteichef Andreas Babler steht vor der Mammutaufgabe, die zerrissene Partei zu einen. Babler hat eine verbindende Art und kann begeistern. Diese Eigenschaften dürften ihm dabei helfen.
Und er hat die Unterstützung der starken Wiener Landesgruppe, der SPÖ-Frauen und der Gewerkschaft. Wenn er sich geschickt anstellt, könnten die Streitigkeiten der vergangenen Jahre zumindest pausieren, auch wenn der Frust in Eisenstadt unendlich groß ist.
Partnersuche könnte schwierig werden
Ihm kommt zugute, dass die SPÖ von einem historischen Tiefststand in die nächste Nationalratswahl zieht. Schon deutlich schwieriger wird es sein, mit seinem Programm einen Koalitionspartner zu finden. Mit ÖVP und FPÖ will er nicht. Und mit seiner Ansage, dass Vermögenssteuern eine Koalitionsbedingung sind, wird er die Neos kaum überzeugen können.
Die Geschichte vom Arbeiterkind und Hackler
Der Traiskirchner Bürgermeister gilt als Repräsentant der reinen Lehre in der SPÖ: Nimm den Reichen und gib den Armen. Das untermauert er mit einer lockeren Art, flotten Sprüchen und seiner Geschichte vom Arbeiterkind und Hackler.
Dass er bundesweit mit seinem Linkskurs genauso erfolgreich sein wird wie in seiner Heimatstadt, wo er zuletzt mehr als 70 Prozent holte, darf bezweifelt werden. Die Genossen scheinen Babler jedenfalls einiges nachzusehen. Weder das Outing als Marxist noch die Brachialkritik an der EU scheinen ihm geschadet zu haben. Auch dass er sich dereinst einen Doppelbezug in Traiskirchen gegönnt hatte, stört seine Fans offenbar nicht.
Babler schoss oft gegen Faymann quer
Vergessen scheint ebenfalls zu sein, dass Babler selbst während der Kanzlerschaft von Werner Faymann gegen die Partei-Elite quergeschossen hat. Heute betont er gerne, nicht Teil der parteiinternen Streitereien zu sein.
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