Spielen? Sicher!

Wie gefährlich sind unsere Spielplätze?

Leben
07.09.2005 13:57
Klettern, Rutschen, Wippen und Schaukeln: Mit dem warmen Wetter füllen sich die Spielplätze – und leider auch die Gipsabteilungen der Krankenhäuser. 2004 verletzten sich laut Freizeitunfallstatistik des Instituts Sicher Leben rund 6.600 Kinder unter 15 Jahren auf einem Spielplatz so schwer, dass sie im Spital behandelt werden mussten.

Fast die Hälfte von ihnen hat sich etwas gebrochen. Hinzu kommen rund 2.400 Buben und Mädchen, die wegen kleinerer Schrammen, eingezogener Schiefer oder Beulen zum Arzt mussten. "Eltern sollten sich trotzdem nicht scheuen, ihre Jüngsten auf Spielplätzen toben zu lassen“, so Dr. Rupert Kisser, Leiter des Instituts Sicher Leben. 

„Kinder sind keine Porzellanpuppen“
„Kinder halten kleine Unfälle aus und leiden an ihnen meist viel weniger als die Eltern. Ein gebrochener Arm ist kein Drama und gehört zur Kindheit dazu. Bewegung ist enorm wichtig für die Entwicklung und sollte deshalb immer gefördert werden! Kinder sind keine Porzellanpuppen." 

Natürlich sollte man Kinder nicht einfach „ins Verderben“ rennen lassen. Das Leben ist gefährlich genug, da sollten von Einrichtungen, die speziell für Kinder gemacht sind, keine Gefahren ausgehen. Ein harter Boden unter einem Klettergerüst, Glasscherben im Sandkasten oder fehlende Abgrenzungen zum Straßenverkehr sind absolut tabu.

Die „gefährlichsten“ Geräte
Besonders oft waren auf öffentlichen Spielplätzen die folgenden Geräte am Unfall beteiligt:

  • Schaukel: 59%
  • Rutsche: 18%
  • Klettergerüst:12%
  • Wippe: 8% 

Spitzenreiter in der „Hitliste“ der Spielplatzunfälle sind Stürze aus größerer Höhe (45%) vor dem Zusammenstoßen mit jemand Anderem oder einem Gegenstand (26%) und einfachem Hinfallen (19%). Einklemmen und Schnittwunden sind in 7 Prozent der Fälle der Grund für eine Behandlung.

Eltern: Augen auf!
Defekte Geräte auf öffentlichen Spielplätzen sind eher selten geworden. In die meisten Unfälle sind zwar Spielplatzgeräte involviert, doch nur die wenigsten von ihnen hatten einen Defekt. Oft fallen die Kinder durch Übermut von der Schaukel oder verlieren auf der Wippe das Gleichgewicht. Dennoch gibt es immer wieder kleine Mängel, die jedoch meist schnell ausgebessert sind, wenn das Zusammenspiel zwischen Eltern und Spielplatzbetreiber funktioniert. 

"Eltern sollten Missstände wie Rost und Splitter dem Spielplatzbetreiber melden und ihn um Wiederherstellung bitten. Niemand kann erwarten, dass ein Spielplatz jeden Tag kontrolliert wird, deshalb lieber auf gute Zusammenarbeit setzen. Bei Glasscherben oder Hundstrümmerl können Eltern auch Eigeninitiative zeigen und durch eigenes Hand Anlegen den Spielplatz wieder attraktiv für ihre Kinder machen", appelliert Kisser. 

Ein großes Problem stellen übrigens Spielplätze in privaten Gärten dar, die errichtet, aber nicht immer gepflegt werden. Hier verletzen sich mehr Kinder als auf öffentlichen Plätzen.

Worauf du bei einem Spielplatz achten solltest, damit möglichst nichts passiert – siehe Linkbox!

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(Bild: kmm)



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