Kampf um jeden Meter

US-Institut: Moskau verstärkt Truppen in Bachmut

Ausland
17.05.2023 14:04

In Bachmut wird weiterhin um jeden Zentimeter gekämpft. Aufnahmen zeigen das Ausmaß der Zerstörung - und ein US-Institut prognostiziert eine Verstärkung der russischen Truppen.

Im Kampf um die ostukrainische Stadt Bachmut hat Russland laut US-Militärexperten wahrscheinlich neue Kräfte für Angriffe gebündelt. Damit wolle Moskau einen ukrainischen Durchbruch verhindern, schrieb das Institut für Kriegsstudien (ISW) mit Sitz in Washington am Dienstag (Ortszeit).

Die Experten verwiesen auf Äußerungen des von Moskau eingesetzten Chefs der teils von Russland besetzten Region Donezk, Denis Puschilin, wonach die russischen Truppen verstärkt worden seien.

Ukrainische Truppen feuern auf russische Stellungen bei Bachmut. (Bild: AP)
Ukrainische Truppen feuern auf russische Stellungen bei Bachmut.

Tappen Russen in „Mausefalle“?
Ein russischer Militärblogger behauptete dem ISW zufolge, dass vier Bataillone an den Flanken um Bachmut stationiert seien. Der ukrainischen Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar zufolge dringen ukrainische Truppen an den Fronten rund um die Stadt weiter vor. Damit könnte sich die vom ukrainischen Heereskommandeur Olexander Syrskyj angedeutete „Mausefalle“ für die russischen Soldaten weiter schließen.

Viele ukrainische Soldaten kämpfen seit Monaten um Bachmut. (Bild: AP)
Viele ukrainische Soldaten kämpfen seit Monaten um Bachmut.

Bachmut, eine Stadt aus Schutt und Asche
Die Stadt Bachmut im Gebiet Donezk mit einst über 70.000 Einwohnern ist seit Monaten ein Schwerpunkt der Kämpfe. Heute leben dort nur noch wenige Menschen. Der größte russischsprachige Telegram-Kanal „Nexta“ veröffentlichte Luftaufnahmen der Stadt, die die fortgeschrittene Zerstörung veranschaulichen. Wann die Bilder aufgenommen wurden, ist nicht bekannt.

Ukrainische Truppen dürften vor allem an den Flanken der Stadt Fortschritte erzielen. „In den vergangenen Tagen haben unsere Soldaten rund 20 Quadratkilometer nördlich und südlich des Stadtrands von Bachmut befreit“, erklärte Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar am Dienstag. Das Stadtzentrum sei allerdings weiter fest in russischer Hand. Hier sei „der Feind“ weiter vorgerückt, fügte Maljar hinzu.

Seit Wochen wird zudem auf den Beginn der ukrainischen Gegenoffensive gewartet. Militärexperten sehen dabei aber nicht Bachmut als Zentrum eines Gegenstoßes. Ihrer Einschätzung nach dienen solche Vorstöße wie in Bachmut dazu, dort eine Konzentration russischer Truppen zu provozieren, womit andere Frontabschnitte geschwächt werden.

Kiew: 400.000 Russen im Einsatz
In der Ukraine sind nach Schätzungen des Militärgeheimdienstes gegenwärtig rund 400.000 Russen im Einsatz. Die rein militärische Komponente bestehe aus rund 370.000 Soldaten, sagte Geheimdienstchef Kyrylo Budanow am Dienstag im Staatsfernsehen in Kiew.

Dazu kämen noch etwa 20.000 Angehörige der russischen Garde, einer paramilitärischen Eliteeinheit der Russischen Föderation. Private Gruppierungen stellten weitere knapp 8000 Kämpfer, etwa die Söldnertruppe Wagner.

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