Das Theater Phönix probiert Neues: Mit „Rückkehr nach Linz“ lädt es zum Spaziergang durchs „Grätzl“ jenseits der Westbahngleise ein. Eine Entdeckungsreise, die uns gefallen hat.
In der Wiener Straße zwischen Musiktheater und Bulgariplatz treffen viele Generationen und Kulturen aufeinander – und damit viele Lebensweisen.
Nah am Leben
Eine Handvoll hat Stefan Wiplinger zu quirligen Monologen verarbeitet, er verbindet dafür Biografisches mit aktuellen Themen. Und so vermischen sich Migration, Vergangenheitsbewältigung, Klimawandel oder neue Armut mit ganz persönlichen Lebensgeschichten, die alle in Linz verwurzelt sind.
Das Ganze wird entlang von fünf Theaterstationen, erspielt, ersungen und erwandert. Man bricht in Kleingruppen im Theater Phönix auf, spaziert zur Otto-Glöckel-Schule. Im Klassenzimmer gibt es keine Lehrerin, sondern eine Ex-Schülerin, die ihre Story erzählt. Kerstin Jost ist schauspielerisch grandios, erzählt von Aus- und Abgrenzung und der „gläsernen Decke“. Sie möchte man einmal in einer großen Rolle sehen!
Die nächsten Stationen: Das KPÖ-Haus, der letzte Hochbunker von Linz, die U-Bahn-Insel bei der Herz-Jesu-Kirche und das Volkshaus Kandlheim.
Alltagsgeschichten und Träume
Man erlebt den überforderten Vater von Zwillingen (Martin Brunnemann), die Klimaaktivistin (Gina Christof), den Jung-Politiker (Mirkan Öncel) und den barfüßigen Straßensänger (Marius Zernatto). Wunderbar leiten und ergänzen engagierte Laiendarsteller diesen außergewöhnlichen Walk, der Sightseeing abseits touristischer Trampelpfade bietet und neue Blicke auf den Linzer Alltag sowie einen Hauch Nostalgisches vermittelt. Am Schluss gibt es im Theater Phönix das familiäre Finale.
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