Umstrittene Personalie

Opposition tobt wegen Tratter: „Postenschacher!“

Tirol
10.05.2023 08:24

Keinerlei Diskussionen gab es offenbar innerhalb der schwarz-roten Tiroler Koalition zuletzt, dass Ex-ÖVP-Landesrat Johannes Tratter bei der Neuen Heimat dem Ex-SPÖ-Parteichef Hannes Gschwentner nachfolgt. Wie berichtet, soll der Wechsel mit der Pensionierung Geschwentners über die Bühne gehen. LHStv. Georg Dornauer (SPÖ) sieht eine Ideallösung, die Opposition genau das Gegenteil!

Dornauer steht „zu 100 Prozent hinter der Entscheidung“: „Wir haben immer gesagt, wir werden den bestgeeigneten Kandidaten nehmen, das ist für alle eindeutig Johannes Tratter gewesen. Er kennt alle Bürgermeister im Land, und fast alle kennen ihn.“ Tratter war zehn Jahre lang Gemeindereferent im Land, war für den Hochbau verantwortlich und auch für die Wohnbauförderung, hielt Dornauer fest.

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Das war wohl die Morgengabe der SPÖ an die ÖVP bei den Koalitionsverhandlungen.

FP-Chef Markus Abwerzgers Analyse

Für FPÖ nicht überraschend
Für den Chef der größten Oppositionspartei im Landtag, Markus Abwerzger (FP), kommt die Bestellung „nicht überraschend“: „Das war wohl die Morgengabe der SPÖ an die ÖVP bei den Koalitionsverhandlungen, im Gegenzug erhielt die SPÖ drei statt zwei Regierungsmitglieder und Dornauer wurde erster LH-Stellvertreter“, analysiert Abwerzger. Er spreche Tratter nicht die Qualifikation ab, „aber die Art und Weise des Postenschachers hinterlässt einen fahlen Beigeschmack“.

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Der ÖVP-Freundschaftsdienst wird parlamentarische Folgen haben.

Grünen-Chef Gebi Mair

Grüne: „Rückkehr der Parteibuchwirtschaft“
Die Grünen als Ex-Partner der ÖVP äußern sich ebenfalls kritisch: „Mit Schwarz-Rot kehrt die alte Parteibuchwirtschaft zurück“, sagt Grünen-Chef Gebi Mair. Er berichtet von „großem Unmut sowohl in der Bevölkerung wie auch in der Neuen Heimat selbst. Sogar Rücktritte aus dem Aufsichtsrat aus Protest werden erwartet.“ Der „ÖVP-Freundschaftsdienst“ werde parlamentarische Folgen haben, kündigt Mair an.

Drei Finanzskandale unter Tratters Ära
„Postenschacher aus der politischen Steinzeit“ ortet Liste-Fritz-Klubobmann Markus Sint: „LH Mattle und Dornauer haben damit ihr wahres Gesicht gezeigt! Leidtragende sind Unternehmen und Tiroler Steuerzahler.“ Neos-Chef Dominik Oberhofer erinnert daran, dass „neben dem MCI-Desaster zwei weitere Finanzskandale (Matrei, GemNova) unter Tratter ihren Anfang genommen haben. Politisches Scheitern wird in Tirol belohnt.“

Mattle: Keine Politiker-Diskriminierung
LH Anton Mattle verteidigte hingegen die Bestellung: „Es darf für Politiker nicht verboten sein, in der Privatwirtschaft wieder Fuß zu fassen“, sagte er: „Wir können Politiker nicht diskriminieren. Sonst werden wir keine jungen mehr finden.“

Tratter soll „zeitnah“ verzichten
Mattle geht davon aus, dass Tratter auf sein Landtagsmandat in Kürze verzichtet. In diesem Fall wird Unternehmerin Kathrin Brugger über die Landesliste einziehen, weil Sophia Kircher das Bezirksmandat von Tratter übernimmt.

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