Zwei Beamte der Justizanstalt Wien-Josefstadt sollen Anabolika und Handys illegal eingeschleust haben - in Krems wird ermittelt.
Die Tage in einer Zelle können sich für Häftlinge unendlich in die Länge ziehen. Sie sind geprägt von Langeweile und Nichtstun - und dem Warten auf Gespräche mit dem Anwalt oder auf Gerichtstermine. Einigen Insassen der Justizanstalt Wien-Josefstadt dürfte es nach Infos der „Krone“ dagegen um einiges besser ergangen sein. Denn sie bekamen Hilfe von recht unerwarteter Seite.
Keine Suspendierung für Beschuldigte
So sollen seit geraumer Zeit zwei Justizwachebeamte von Österreichs größtem Gefängnis dem einen oder anderen Insassen unter die Schultern gegriffen haben. Und zwar als Lieferanten von verbotenen Gegenständen und Substanzen. Wie man sich in Justizkreisen unter der Hand erzählt, sollen die Männer sowohl Smartphones als auch die bei Häftlingen beliebten Anabolika in den Häfen geschmuggelt haben. Erst vor Kurzem dürfte das Duo aufgeflogen sein, gänzlich suspendiert wurden die Schmuggler bisher aber offenbar trotzdem nicht.
Auf Anfrage bestätigte das Justizministerium der „Krone“, dass die Beamten „bis zur weiteren Klärung des Sachverhaltes intern versetzt“ wurden. Weiters: „Es wurde Vorsorge getroffen, dass kein Kontakt zu Insassen besteht.“ Während die Häfen-Schmuggler offenbar zu Schreibtischtätern degradiert wurden, ermittelt die Staatsanwaltschaft Krems gegen die zwei Wiener. Bis auf Weiteres gilt für beide die Unschuldsvermutung.
2016 ging Beamter mit Schusswaffe ins Kino
Pikant: Einer der Beamten ist kein unbeschriebenes Blatt. 2016 sah er sich in einem Kinosaal in der Millennium City eine Mitternachtspremiere an. Die Cobra musste ausrücken, da der Mann aus unbekannten Gründen eine private Waffe bei sich trug. Und das ausgerechnet wenige Stunden nach den Terroranschlägen in Brüssel, bei denen 32 Menschen ums Leben kamen.
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