Luftalarm in Kiew
Ukrainisches Militär schießt eigene Drohne ab
Die ukrainische Flugabwehr hat am Donnerstag über der Hauptstadt Kiew eine Drohne der eigenen Streitkräfte abgeschossen. Militärs hatten die Kontrolle über das unbemannte Flugobjekt verloren, teilte die Luftwaffe am Abend mit. Wegen des Flugobjektes war kurzzeitig Luftalarm ausgelöst worden, im Stadtzentrum waren Explosionen zu hören gewesen.
Militärs hatten die Kontrolle über das unbemannte Flugobjekt verloren, teilte die Luftwaffe am Abend mit. Um mögliche „unerwünschte Folgen“ zu vermeiden, sei beschlossen worden, die Drohne vom türkischen Typ Bayraktar abzuschießen. „Es ist schade, aber so ist die Technik, und solche Fälle kommen vor“, hieß es in der auf Telegram verbreiteten Erklärung.
Die Militärbehörden forderten die Menschen auf, Ruhe zu bewahren und die Schutzräume aufzusuchen. Die Flugabwehr sei im Einsatz, hieß es. Nach 15 bis 20 Minuten hörten die Explosionen auf. Ein im Internet veröffentlichtes Video (siehe oben) zeigt den Abschuss einer Drohne über Kiew. Über der Stadt hing eine schwarze Rauchwolke in der Luft.
Bürgermeister Klitschko: „Explosionen und Brände“
„Die feindliche Drohne wurde abgeschossen“, erklärte der Stabschef von Präsident Wolodymyr Selenskyj. Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko berichtete von „Explosionen und Bränden“ im Bezirk Solomjanskyj und warnte die Menschen vor etwaigen Trümmern von Drohnen. Die Militärverwaltung der Stadt erklärte, die Luftabwehr über Kiew sei im Einsatz.
Militärs sprechen von „hoher Intensität von Angriffen“
Bereits in der Nacht auf Donnerstag hatte Russland ukrainischen Angaben zufolge bis zu 24 Kampfdrohnen gegen Ziele in der Ukraine eingesetzt, von denen 18 abgeschossen wurden. Der Leiter der Kiewer Militärverwaltung sagte, die Hauptstadt habe seit Anfang des Jahres nicht mehr eine „solche Intensität von Angriffen“ wie in den vergangenen Tagen erlebt.
Die russischen Streitkräfte haben ihre Angriffe in der Ostukraine am Donnerstag fortgesetzt. Einmal mehr sei die Stadt Bachmut im Brennpunkt des Geschehens gewesen, berichtete der ukrainische Generalstab am Abend in seinem Lagebericht. Insgesamt seien bei Bachmut, Limansk und Marjinka rund 50 russische Angriffe zurückgeschlagen worden.
Schwere Kämpfe um Bachmut dauern an
„Die russischen Besatzungstruppen erleiden weiterhin schwere Verluste auf dem Schlachtfeld, und alle medizinischen Einrichtungen in den vorübergehend besetzten Gebieten sind mit verwundeten Besatzungssoldaten überfüllt“, hieß es weiter. Die Angaben des Militärs konnten nicht unabhängig überprüft werden.
Russland führt seit dem Februar des Vorjahres einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Seit Monaten versuchen russische Truppen, die von ihnen besetzten Gebiete im Osten der Ukraine auszuweiten.
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