Bereits seit Wochen werben Aktivisten der Letzten Generation für ihre nächste Aktionswelle im Mai in Wien. Diese könnte laut jüngsten Angaben sogar noch länger dauern, als bisher geplant. „Wir planen für zumindest drei Wochen jeden Tag eine Aktion. Vielleicht geht sich auch eine vierte Woche aus“, erklärte Sprecher Florian Wagner am Donnerstag. Es sei jedenfalls die größte Protestaktion der Letzten Generation bisher.
Die Aktionen werden zum überwiegenden Teil wieder dem bereits bekannten Muster folgen: Die Aktivistinnen und Aktivisten wollen sich an Werktagen in der Früh an Straßen festkleben, um so den Verkehr möglichst nachhaltig zu stören. „Mit den Aktionen erregen wir aber auch Aufmerksamkeit, wodurch sich wieder mehr Personen bei uns melden, die mitmachen wollen“, sagte der Sprecher. Der harte Kern der Gruppe, der das entsprechende Ausbildungsmodul durchlaufen hat, um sich auf die Straße kleben zu können und dann den restlichen Tag im Polizeianhaltezentrum zu verbringen, ist mittlerweile von 80 auf 200 angewachsen. Doch auch abseits davon orten die Klimakleber einen enormen Zuspruch. „Wir kommen gar nicht mehr nach“, zeigte sich Wagner erfreut.
Das wohl bekannteste Mitglied der Gruppe, die Mitbegründerin Martha Krumpeck, wird beim Anfang der Welle nicht mitmachen können, da sie seit Dienstag eine zweiwöchige Ersatzfreiheitsstrafe für nicht bezahlte Verwaltungsstrafen absitzt. „Sie wird später dazukommen“, sagte Wagner.
Verbindung über Arlberg lahmgelegt
Die geplante Welle ist die dritte in Wien. Bereits im Jänner und im Februar legten Aktivistinnen und Aktivisten für mehrere Wochen hindurch den Verkehr in der Bundeshauptstadt zeitweise lahm. Bei den Aktionen im Jänner wurden 52 Festnahmen ausgesprochen und mehr als 200 Anzeigen erstattet. Bei der zweiten Welle im Februar wurden dann 126 Personen festgenommen. „Zu beachten ist natürlich, dass hier etliche Personen mehrfach innerhalb dieser beiden Wochen festgenommen wurden“, hieß es seitens der Polizei.
Aktionen auch in den Bundesländern
Auch in den Bundesländern kam es zuletzt beinahe täglich zu Aktionen der Gruppe. „Es sind alle sehr aktiv“, sagte Wagner. Am Donnerstagmorgen waren es Aktivisten in Vorarlberg. Die Sperre des Arlbergtunnels wurde genutzt, um sich in St. Anton auf die Passstraße zu kleben. Die Forderung der Aktivisten: Tempo 100 auf Autobahnen.
Hauptprotestform der Aktivisten ist nach Vorbild der englischen Gruppe „Just Stop Oil“ das Festkleben an Fahrbahnen, um den Straßenverkehr an neuralgischen Punkten zum Erliegen zu bringen. Daneben gibt es aber auch andere Aktionen: Beim Autogipfel am 19. April besprühte etwa ein Mitglied das Bundeskanzleramt mit einer öligen Flüssigkeit, auch den Vienna City Marathon am Sonntag störten sie mit einer Klebeaktion.
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