Aktivisten der „Letzten Generation“ haben sich Mittwochfrüh an der Grenzbrücke zwischen Lustenau in Vorarlberg und Au im Schweizer Kanton St. Gallen festgeklebt. Kritik geübt wurde vor allem an der ÖVP.
Sieben Protestierende klebten sich mit ihren Händen auf der österreichischen Seite der Brücke fest, als der Verkehr sich bereits gestaut hatte. Ein achter Demonstrant hatte sich nicht festgeklebt, damit soll für eine Rettungsgasse gesorgt gewesen sein, betonte die „Letzte Generation“.
Die Aktion dauerte rund zwei Stunden, gegen 9.30 Uhr verließen die Aktivisten die Rheinbrücke wieder aus freien Stücken. Mit der Aktion habe man den internationalen Schwerverkehr zum Erliegen bringen wollen, betonte die Organisation auf Twitter.
Hochrangige Verbindung
Der Übergang Lustenau-Au ist ein verkehrstechnisches Nadelöhr mitten im Siedlungsgebiet. Täglich passieren dort über 1350 Lkw und 13.100 Autos die EU-Außengrenze. Schon seit Jahrzehnten wird in Vorarlberg über eine hochrangige Verbindung zwischen den Autobahnnetzen in Österreich und der Schweiz nachgedacht, um die Situation zu verbessern.
Die von den Vorarlberger Landtagsparteien - mit Ausnahme der Grünen - angestrebte Bodensee-Schnellstraße S18 kommt aber frühestens in 20 Jahren - wenn überhaupt.
Straßenbau sei keine Lösung
Für die „Letzte Generation“ ist Straßenbau allerdings keine Lösung. Noch mehr fossile Infrastruktur vergrößere das Problem, sagte eine Aktivistin. Die Landes- und Bundesregierung müssten endlich einsehen, dass Straßenbau angesichts der Klimakatastrophe ein völlig absurder Irrweg sei.
Die „Junge ÖVP“ (JVP) ihrerseits sprach in einer Aussendung von einer „sinnlosen Störaktion“ und verwies auf eine kürzlich durchgeführte Baumpflanzaktion. „Während andere noch auf der Straße kleben, macht sich die JVP für echten Umwelt- und Klimaschutz stark“, so JVP-Obmann Raphael Wichtl.
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