Nach einem Horror-Unfall mit einer Toten (22) im Vorjahr bei Haiming in Tirol und einigen Lügenmärchen saß nun ein 28-Jähriger in Innsbruck vor Gericht. Wie es zum Horror-Crash kam, daran kann oder will sich niemand erinnern. Der Tiroler muss nun aber hinter Gittern.
Auf der Anklagebank und auf den Zuhörerplätzen im vollen Verhandlungssaal kullerten die Tränen. Viele Freunde und Verwandte der 22-Jährigen wollten wissen, warum sie sterben musste.
Kurzer Rückblick: Im Juli des Vorjahres war die Einheimische kurz vor 22.30 Uhr auf der B171 im Bereich der Ötztaler Achbrücke unterwegs, als ein schwerer Pick-up mit zwei Männern (28, 34) in ihren kleinen Audi krachte. Für die 22-Jährige kam jede Hilfe zu spät.
Männer erfanden Märchen von Taxifahrer
Was danach passierte, sorgte für etliche Schlagzeilen und Kopfschütteln: Die angetrunkenen Männer behaupteten, sie hätten einen Taxler beauftragt, sie mit ihrem Pick-up zu fahren. Dieser sei nach dem Crash davongelaufen. Nachdem sich die Angabe als Lüge herausgestellt hatte, schoben sie sich laut Polizei gegenseitig die Verantwortung zu. Spuren am Airbag verrieten aber, dass der 28-Jährige der Lenker war.
Unfallhergang für Verteidiger unklar
An den Unfallhergang konnte oder wollte sich der Angeklagte am Mittwoch vor Gericht nicht erinnern. Mit seinem Chef habe er in der Firma wohl mehrere Flaschen Bier geleert und diesen dann nach Hause fahren wollen. Da kam es zum tragischen Unfall, dessen Hergang zumindest laut Verteidiger Hubert Stanglechner auch der Prozess nicht klären konnte. „Vielleicht war die Frau durch das Handy abgelenkt und ist zuvor auf die Gegenfahrbahn geraten.“
Urteil noch nicht rechtskräftig
Der Richter war aber überzeugt, dass der 28-Jährige, der rund 1,4 Promille im Blut hatte, für die grob fahrlässige Tötung verantwortlich war. Nicht rechtskräftiges Urteil: Zwölf Monate Gefängnis!
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