Virologe: „Wird sicher wieder eine Pandemie geben“

Für den Facharzt sei deswegen wichtig, dass wir aus der Corona-Zeit die richtigen Lehren ziehen und uns die Frage stellen, ob wir gut genug auf eine neue Pandemie vorbereitet wären. Eine weitere Lehre aus der Pandemie sei es für Steininger gewesen, dass es in Österreich eine „relativ große Gruppe von impfkritischen Menschen“ gebe - das habe sich durch Corona auch nicht geändert.

Smolle (ÖVP): „Man kann schwer von Fehlern sprechen“
Der Gesundheitssprecher der ÖVP, Josef Smolle, sieht in der „oft fehlgelaufenen Diskussion“ einen Mitgrund für Impfskepsis. Er möchte zwar den Impfkritikern „die Hand reichen“, für ihn sei aber klar: „Wir werden nicht alle abholen können“. Als „Fehler“ möchte der Abgeordnete und Mediziner so einige Maßnahmen nicht betiteln, denn: „Die Politik war gefordert, in einer Situation mit unklaren wissenschaftlichen Grundlagen klare Entscheidungen zu treffen“.

„Im Nachhinein weiß man es immer besser“
Dem stimmt auch die grüne Gesundheitssprecherin Wiens, Barbara Huemer, zu. Dass ihre Partei in der Zeit drei Gesundheitsminister nominieren musste, sei dem starken Druck geschuldet gewesen. Fehler sieht sie vor allem in der Kommunikation. Dass vor allem zu Beginn verwirrende Maßnahmen beschlossen wurden, habe dazu beigetragen, dass „die Bevölkerung irgendwann aussteigt“. Aber: „Im Nachhinein weiß man es ja immer besser“, so die Grüne.

„Ungeimpfte haben sich wie Aussätzige gefühlt“
Die Journalistin Petja Mladenova benennt drei „grobe Fehler“ der Politik: die „Koste es, was es wolle“-Mentalität, die Schulschließungen und die Impfpflicht. Wegen letzterer hätte sich ein Teil der Gesellschaft wie „Aussätzige“ gefühlt. „Es wird schon Anstrengungen brauchen, um da Gräben zuzuschütten“, ist sich die Redakteurin der Kronen Zeitung sicher. Bei der kommenden Wahl in Salzburg werde deswegen die coronakritische Partei FPÖ „sicher zulegen“.

Wo ist der Gesundheitsminister?
Dass mit Ende Juni alle Corona-Maßnahmen auslaufen, beurteilt Virologe Steininger als „gerechtfertigt“. Die Verläufe würden milder werden, was Zeit für die Aufarbeitung schafft. Warum Gesundheitsminister nach der Pandemie so wenig präsent war? „Johannes Rauch ist glaube ich sehr aktiv“, sagt die grüne Politikerin Huemer.

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