Rote Kampfansage: „Platz 1 ist für SPÖ möglich!“

Julia Herr ist nach wie vor beseelt vom Parteitag. „Es sind auch viele Sympathisanten gekommen, die Andreas Babler reden hören wollten. Der Babler-Effekt ist da, das ist eine gewaltige Wucht, die wir spüren“, erzählt sie von der roten Großveranstaltung in Graz.

SPÖ-Spitze gegen Kickl
Und auch in Richtung FPÖ spart sie nicht mit Spitzen: „Wenn Kickl sagt, er wäre für den kleinen Mann da, ist das so, wie wenn ich sagen würde, ich bin nicht schwanger!“

„SPÖ muss Thema Teuerung von FPÖ zurückgewinnen“
Politikberater Thomas Hofer dämpft die Erwartungen. Das solide Ergebnis von Andreas Babler von seinen Genossen am Parteitag sei nur „die Pflicht“ gewesen. Es sei nun die Kür, auch die Themenführerschaft in Sachen Teuerung und Leistbarkeit von den Blauen zurückzuerobern.

Aktuell gebe es kein „Match um Platz 1“ - so wie es Babler versucht hat, heraufzubeschwören, sondern nur ein Duell um den zweiten Platz. Ob dabei die SPÖ oder die ÖVP als Sieger vom Platz geht, könnte für Koalitionsverhandlungen entscheidend sein.

„FPÖ uneinholbar, außer …“
Wenn das Ergebnis nach der nächsten Nationalratswahl den aktuellen Umfragewerten entspricht, würde es laut dem „Krone“-Kolumnisten Rainer Nowak spannend werden. „Ich sehe derzeit keinen Politiker, der Herbert Kickl zum Kanzler machen würde“, sagt er. Er prophezeit dann eine „politisch nicht sehr angenehme Zeit für Österreich“ und eine „Fleckerlteppichkoalition“.

Für Nowak sei dieses Szenario nicht unrealistisch - er ist sich sicher, dass die Blauen nur schwer einholbar sind. „Außer es passiert etwas wie Ibiza …“

„Van der Bellen wird Kickl fix nicht angeloben“
Der Innenpolitik-Journalist der Kronen Zeitung, Erich Vogl, glaubt auch an schwierige Koalitionsverhandlungen. Ein Faktor wird auch die Reaktion von Bundespräsident Alexander Van der Bellen sein. „Der wird Kickl fix nicht angeloben“, ist sich Vogl sicher. Wenn die SPÖ hier noch reüssieren will, wird sie sich auf einen „harten Kampf“ einstellen müssen. Denn mit den Wünschen nach einer Vermögenssteuer werden weder die ÖVP noch die NEOS mitgehen wollen und ohnehin sei eine Dreierkoalition nicht besonders stabil.

Deswegen will SPÖ die Absolute
Das lässt Julia Herr einmal mehr kämpferisch werden. Dass eine Koalition aus SPÖ-ÖVP-NEOS auf wackligen Beinen stünde, beeindruckt sie nicht. „Deswegen müssen wir auch die Absolute holen!“, meint sie unbeeindruckt.

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