Die blaue Prognose
„Wenn’s um Macht geht, wird man mit FPÖ koalieren“
Im Talk mit Katia Wagner gingen die Wogen zwischen den Vertretern der drei Großparteien wieder hoch. Der ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker wirft den Freiheitlichen vor, eine „Zornsammelstelle“ zu sein, Sozialdemokratin Julia Herr prognostiziert Düsteres, sollte die FPÖ an die Macht kommen - und die Blauen scheinen sich ihrer Sache sicher zu sein.
„Wenn es um Macht geht, dann wird man auch mit uns koalieren“, meint der blaue Generalsekretär Christian Hafenecker im Talk mit Katia Wagner. Darüber hinaus sei Herbert Kickl für die FPÖ unverzichtbar. Eine Koalition ohne ihn werde es nicht geben. Hafenecker glaubt dafür vielmehr, dass Karl Nehammer und Andreas Babler nach der Wahl ihre Posten an den Parteispitzen von ÖVP und SPÖ räumen müssen.
Stocker: „Nehammer wird Platz eins holen“
Der ÖVP-Generalsekretär Stocker hält dagegen: „Machen Sie sich keine Sorgen, Karl Nehammer wird als Nummer eins aus dem Rennen hervorgehen.“ Für eine Koalition mit der FPÖ sei die ÖVP generell offen, aber nicht mit Herbert Kickl: „Wir haben ihm gegenüber eine klare Haltung und die ist wohlbegründet.“ Derzeit sei die FPÖ für ihn eine „Zornsammelstelle“. Sie würde „vom Spalten und Polarisieren leben“, meint Stocker.
Herr: „Andi Babler kann noch das Rennen machen“
Für Herr sei nur die SPÖ ein Garant dafür, dass Kickl nicht an die Macht kommt: „Wer nicht will, dass diese unheilige Allianz aus Schwarz und Blau eine Mehrheit hat, muss Andi Babler wählen.“ Sie ist sich sicher, dass der rote Parteichef im nächsten Jahr noch das Rennen machen und Kanzler werden kann. „Wer Platz eins wird, ist noch offen“, erklärt sie siegessicher.
„Das wird die Mutter aller Wahlkämpfe!“
Für den Meinungsforscher in der Runde, Christoph Haselmayer, kann in der Zeit bis zur Wahl noch alles passieren. Nur eines sei sicher: „Das wird die Mutter aller Wahlkämpfe!“ Er glaubt, dass am Ende eine Dreierkonstellation realistisch ist - entweder Schwarz-Rot-Grün oder Schwarz-Rot-NEOS. „Am Ende des Tages wird man sich zusammenraufen müssen“, urteilt der Leiter des IFDD-Instituts.
Hafenecker schenkt Herr Marx-Büste
Nach Zusammenraufen sieht es im Talk mit Katia Wagner derzeit noch nicht aus. Hafenecker hat nämlich ein Geschenk für die rote Abgeordnete Herr mitgebracht, mit dem sie sichtlich keine Freude hat - eine Karl-Marx-Büste fürs Büro! „Lächerlich“, befindet Herr.
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