Denkbar einfach ist die Ausgangslage im Kampf den Klassenerhalt zwei Runden vor Schluss im Grunddurchgang der WHA Meisterliga. Schlusslicht SSV Dornbirn Schoren muss nach dem 23:24 in Wr. Neustadt beide Spiele gewinnen. Der Vorletzte aus Korneuburg verlieren. Ansonsten steigt Dornbirn nach 27 Jahren Ligazugehörigkeit ab.
Zünglein an der Waage ist ausgerechnet Feldkirch. Die Lokalrivalinnen sind am 29. April in Korneuburg zu Gast. In der vorletzten Runde hoffen die Schoren-Girls, die zu Hause gegen Stockerau zum Siegen verdammt sind, auf Schützenhilfe. Zum Abschluss am 6. Mai steht dann das Ländle-Derby Feldkirch gegen Dornbirn an. Korneuburg muss bei den MGA Fivers ran. An diesen Wochenenden entscheidet sich das Schicksal des Traditionsvereins. „Wir rechnen mit der zweiten Liga“, schätzt Sportchef Emanuel Ditzer die bittere Lage ein. Mit dem Kern der Mannschaft sowie den starken Nachwuchsspielerinnen wird im Falle eines Abstiegs der sofortige Wiederaufstieg angepeilt.
2017 noch im Europacup
1984 wurde der Schulsportverein (SSV) Dornbirn Schoren von Erwin Reis, dem späteren „Mister Gymnaestrada“, als Langlaufgruppe gegründet. Im Folgejahr starteten die Mädchen mit dem Handballsport, der sich enorm rasant entwickelte. Bereits 1996 stieg Dornbirn mit einer blutjungen Truppe in die höchste Liga auf. Zwei Jahre späten feierten Carmen Meusburger und Co. gegen Vilnius ihre Europacup-Premiere. Auf nationaler Ebene war die Saison 2014/15 mit Platz drei und dem Einzug ins Cupfinale die erfolgreichste. Im Oktober 2017 waren die Messestädterinnen zum letzten Mal auf der europäischen Handballbühne im Einsatz. Von der damaligen Mannschaft ist nur noch Kapitänin Julia Marksteiner mit dabei.
„Uns fehlt die Routine. Jede Spielerin gab ihr Bestes. Aber es waren nur Einzelaktionen und keine Mannschaftsleistung.“
Schoren-Sportchef Emanuel Ditzer
Ausgeblutet
2019 begann die Abwärtsspirale. Viele Spielerinnen verließen den Verein. Der Ausbildungsverein, der etliche Nationalspielerinnen hervorbrachte, blutete zunehmend aus. Dazu kamen häufige Trainerwechsel. Im Tabellenkeller angekommen, agierte die junge Truppe zu nervös.
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