Natalie Opperer (24) aus Dornbirn hat ihr eigenes Taschenlabel namens „Gernaty“ ins Leben gerufen. Das Besondere daran: Alle Produkte sind aus dem nachhaltigen Rohstoff Korkleder.
Von der Selbstständigkeit hat Natalie schon als Jugendliche geträumt. „Ich wollte immer etwas Eigenes haben“, berichtet sie beim „Krone“-Gespräch. Der Weg zur Umsetzung sollte sich aber noch etwas ziehen. Denn der Wunsch war zwar da, aber die Geschäftsidee fehlte noch. Natalie wusste nur: Sie wollte es etwas ganz Neues schaffen und ein zugleich ein Statement gegen den Konsumwahn setzen.
Vor ein paar Jahren entdeckte die heute 24-Jährige schließlich Korkleder. „Dieses nachhaltige Material hat mich gleich angesprochen und so habe ich recherchiert, was sich damit machen lässt.“ Am Ende sollten es dann Taschen werden. Sie bestellte sich ein paar Stoffbögen und setzte sich an die Nähmaschine. „Ehrlich gesagt hatte ich keine Ahnung, wie man eine Tasche näht.“ Also machte sie sich in Büchern schlau, informierte sich über YouTube-Videos und tüftelte so lange herum, bis sie mit dem Resultat restlos zufrieden war.
Wenn man eine nachhaltige Tasche trägt, ist man nicht nur trendy, sondern tut auch etwas Gutes für die Umwelt.
Natalie Opperer
Die Prototypen ließ sie dann ihrem Vater zukommen, der seit einigen in Jahren in China lebt und arbeitet. Dieser hat sich dann im Reich der Mitte für die Serienproduktion auf die Suche nach einer kleinen Manufaktur mit guten Arbeitsbedingungen und fairer Bezahlung gemacht - und er ist fündig geworden. „Sie waren wirklich froh um den Auftrag! Und ich kann mit meinem Namen voll und ganz dahinterstehen, zumal mein Vater vor Ort ist und alles im Auge hat.“ Beim Versand der Ware nach Vorarlberg werde natürlich auch auf Klimaneutralität geachtet.
Wichtig war Natalie, dass ihr Produkt vegan und nachhaltig ist. Der Kork stammt aus Portugal. Die Korkeiche wird geschält und wächst immer wieder nach. Der Prozess von einer Baumrinde zu einem Stoff bzw. zu einem „Leder“, das sich für die Taschenproduktion eignet, ist zwar etwas langwierig, das Resultat überzeugt jedoch: „Kork ist angenehm weich und wird mit dem Tragen immer geschmeidiger - ähnlich wie beim Tierleder. Die Modelle sind außerdem leicht zu tragen und hochwertig verarbeitet“, schwärmt Natalie. Gefüttert werden die Taschen mit Bambusstoff, der ebenfalls nachwächst und somit alle Nachhaltigkeitsstandards erfüllt. Erhältlich sind die Taschenmodelle in ihrem Onlineshop und bei „s’Fachl“ in Dornbirn, „Paterno“ im Messepark sowie bei „Auto Wohlgenannt“, wo Natalie ihrem Brotberuf nachgeht. „Es wäre schön, wenn Gernaty in Vorarlberg an Bekanntheit gewinnen würde!“
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