Letzte Woche stahlen professionelle Diebe in Fürstenfeld 150 Module in einer Sonnenstrom-Anlage. Das ist der bislang größte derartige Fall in der Steiermark - und wohl nicht der letzte. Die Polizei rät zu Überwachung.
Fotovoltaik-Anlagen erleben in der Steiermark seit Jahren einen massiven Aufschwung. Dass die im Freien stehenden Sonnenstrom-Module auch ins Visier organisierter Krimineller geraten können, zeigte letzte Woche ein spektakulärer Diebstahl in Fürstenfeld: Bislang unbekannte Täter gelangten in der Nacht durch ein unversperrtes Tor in einen Solarpark, montierten 150 PV-Module ab und machten sich unbemerkt aus dem Staub. Der Schaden beträgt mehrere zehntausend Euro, von den Tätern fehlt bislang jede Spur.
Ein weiterer Fall wurde am Montag bekannt: In St. Gallen (Bezirk Liezen) bauten unbekannte Täter im Schutz der Nacht sechs Wechselrichter einer Großraum-Fotovoltaikanlage ab.
In dem Ausmaß bislang einzigartig
In Deutschland ist es in den letzten Monaten immer wieder zu schweren Diebstählen in Fotovoltaik-Anlagen gekommen. „In der Steiermark ist ein solcher Fall in dem Ausmaß bislang einzigartig“, sagt Polizei-Sprecher Heimo Kohlbacher. Von einem „neuen Phänomen“ will er noch nicht sprechen, „aber nachdem in den letzten Jahren viele neue Anlagen entstanden sind, könnte gewerbsmäßiger Diebstahl in diesem Bereich durchaus häufiger werden“, so Kohlbacher.
Gerade bei größeren Anlagen auf Freiflächen machen Einzäunung und Kameraüberwachung durchaus Sinn. Je besser Besitzer aufpassen, desto schwerer haben es Täter.
Heimo Kohlbacher, Landespolizeidirektion Steiermark
Besitzern von Sonnenstromparks rät die Polizei zu den bei Eigentumsdelikten üblichen Maßnahmen: Bewegungsmelder, Kameraüberwachung oder Zäune.
Energieversorger sind bereits wachsam
Bei der Energie Steiermark, Betreiber einiger der größten Fotovoltaik-Anlagen des Landes, sei man sich der Thematik jedenfalls bewusst, so Konzernsprecher Urs Harnik-Lauris: „Es gibt, wie bei allen unseren Kraftwerken, diverse Schutzmaßnahmen, über Details können wir natürlich keine Auskunft geben.“
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