Hoffnung

Schwieriges Leben mit großartiger Wendung

Vorarlberg
11.04.2023 08:55

Der 50-jährige Thomas aus Feldkirch hat ein bewegtes Leben hinter sich und einige Höhen und Tiefen mitgemacht. Durch die Sozialarbeit konnte er aber schließlich sein Leben zum Besseren wenden und hat beim Sunnahof endlich seine Bestimmung gefunden.

Nicht immer hat es das Leben gut mit dem Feldkircher gemeint. „Ich war zwölf Jahre lang drogenabhängig und habe meine ganze Jugend und junge Erwachsenenzeit eigentlich immer auf der Jagd nach dem nächsten Schuss vergeudet“, erzählt Thomas auf einer gemütlichen Bank unter einem alten Baum am Sunnahof.

Der Weg aus dem Drogenmilieu war nicht einfach für ihn: „Wenn man zehn Jahre an der Nadel hängt, hat man nicht mehr viel Hoffnung auf eine positive Wendung in seinem Leben“, berichtet er über diese bittere Zeit. Doch er hatte damals vor allem Halt in seinem Glauben gefunden. Dadurch, dass er Teil einer Gemeinschaft wurde und schließlich weit weg von der Drogenszene war, fand er einen Weg aus der Sucht. „Ich schaffte den Absprung und habe mit 28 schließlich meine Lehre als Dachdecker beendet.“

Das Glück währte nur ein paar Jahre
Es schien, als ob das Leben dem jungen Mann nach überstandener Sucht nochmals eine Chance gibt. Doch das Glück währte nur ein paar Jahre. Denn ein schwerer Arbeitsunfall brachte seine Welt neuerlich aus den Fugen. Dieses einschneidende Erlebnis sollte ihn nochmals auf die Probe stellen: Schwere Verletzungen an der Hand, die bis heute sichtbar sind, machten es Thomas unmöglich, weiter als Dachdecker zu arbeiten. Ein harter Schicksalsschlag, den er glücklicherweise nicht alleine durchstehen musste: „Meine Frau war mir damals wie heute eine große Stütze“, erzählt er.

Ziemlich genau vor einem Jahr dann schlug das Leben von Thomas H. nochmals eine neue Richtung ein - und es scheint nun die richtige zu sein. Über ein Programm der Caritas Vorarlberg erhielt er für einen Monat einen Praktikumsplatz am Sunnahof in Tufers. „Es war Liebe auf den ersten Blick“, verleiht er seiner Begeisterung für die Beschäftigung Ausdruck.

Fachlicher Background für soziale Arbeit
Und diese „Liebe“ scheint bis heute angehalten zu haben. Denn seit 1. August 2022 ist er fix über die Implacement Stiftung der Connexia in der Gärtnerei in Tufers angestellt und absolviert nebenher die Kathi-Lampert-Schule für Sozialbetreuungsberufe in Götzis. Drei Jahre lang beschreitet der engagierte Sozialarbeiter in Ausbildung nun den dualen Bildungsweg, bis er schließlich sein Diplom in Händen halten wird. „Für mich ist es wichtig, diesen fachlichen Background für meine Arbeit hier zu erhalten. Natürlich ist vor allem die Menschlichkeit für den Umgang mit den beeinträchtigen Menschen wichtig, aber ich möchte gleich alles richtig machen.“

Was ihm am Sunnahof besonders gut gefällt? „Wir erledigen hier mit den Klienten gemeinsam die täglichen Arbeiten am Hof, bei den Tieren oder in der Gärtnerei. Dadurch haben wir die Möglichkeit , individuell auf alle einzugehen.“ Die Arbeit und Betreuung sei so direkt in den Alltag eingebettet.

Thomas hat seine Erfüllung in der Arbeit gefunden
Auffallend ist, dass während des Gesprächs ein junger Mann Thomas nicht von der Seite weicht und ständig dessen Aufmerksamkeit sucht. Es handelt sich um Sunnahof-Klient Moritz (20). „Mich stört das nicht, und ich verbringe gerne Zeit mit ihm. Wenn es mit Moritz einmal gar nicht möglich ist, in der Gärtnerei zu arbeiten, dann machen wir Spaziergänge und reden. Für Moritz ist das sehr wichtig, um seine Gefühle in den Griff zu bekommen.“ Und wie sieht das der 20-Jährige selbst? „Ich bin gerne mit Thomas zusammen, obwohl ich am Anfang dachte, dass er mich nicht mag. Aber jetzt ist es ganz anders.“ Dass die beiden Männer einen guten Draht zueinander haben, ist eindeutig spürbar.

Die Geschichte von Thomas H. zeigt, dass man trotz schweren Zeiten nie die Hoffnung verlieren sollte: „Für mich ist die Arbeit am Sunnahof mein Traumjob - das, was ich schon immer machen wollte.“ Gemeinsam mit dem Team, das ihn offen aufgenommen hat, kann er nun seine Berufung leben und leistet einen wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft: „Ich bin sehr dankbar für diese großartige Wendung in meinem Leben.“

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